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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Torwartlegende kritisiert Bosse für Transfers "Bayern war da wieder mal nicht schlau"
In der "Mia-san-mia"-Debatte pflichtet die Torwartlegende Lothar Matthäus bei. Außerdem kritisiert er die Transferpolitik beim Rekordmeister deutlich.
Lothar Matthäus hatte vor einigen Wochen die "Mia-san-mia"-Debatte angestoßen. Das urtypische Selbstverständnis des FC Bayern sei nicht mehr vorhanden. Weder auf dem Spielfeld und noch weniger in der Führungsetage um Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic.
Nun stößt eine andere Bayern-Legende in die gleiche Kerbe. Weltmeister-Torwart Sepp Maier kritisiert im Gespräch mit dem "kicker: "Ich weiß nicht, ob 'mia san mia' noch zeitgemäß ist. Früher war das anders. Es hat mit Identifikation zu tun, mit Treue und Demut gegenüber dem Verein. Und auch mit einem gewissen Selbstvertrauen." Er fordert: "Ich muss auch zu diesen Wörtern stehen."
Auch Matthäus untermauerte seine Einschätzung nochmals, sagte dem Fachblatt: "Man muss das 'Mia san mia' den Spielern vielleicht auch erklären. Die sollen sich nicht nur für das interessieren, was am Monatsende auf dem Konto ist, sondern auch für die Historie des Vereins, die Ikonen. Der FC Bayern hat eine Geschichte, eine Tradition."
Maier: Bayern "ist wieder darauf reingefallen"
Maier, der seine gesamte Karriere beim Rekordmeister verbrachte und ein Paradebeispiel für das "Mia san mia"-Gefühl der Münchner war, sieht außerdem die Zusammenstellung des Kaders, der unter den Bayern als bester aller Zeiten gefeiert worden ist, äußerst kritisch.
Maier wird deutlich: "Was haben die denn für einen Kader beieinander? Bei Sadio Mané hieß es: ein super Deal. Bei Sané hieß es: ein super Deal. Aber glaubst du wirklich, dass Pep Guardiola einen super Spieler für 50 Millionen Euro verkauft? Oder dass Jürgen Klopp einen super Spieler gehen lässt? Nein, die lassen keinen super Spieler ziehen."
Der 79-Jährige wirft den Bossen um Kahn und Salihamidzic vor: "Bayern war da mal wieder nicht schlau, ist wieder darauf reingefallen. Sie haben Spieler geholt, die woanders nicht mehr gebraucht wurden."
- kicker, Ausgabe 38