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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bayern-Legenden zoffen sich im Live-TV Kahn zu Matthäus: "Da wäre ich ganz, ganz vorsichtig"
Vor dem Bundesliga-Topspiel zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund kommt es zu einem Eklat: Bayern-Boss Kahn attackiert Lothar Matthäus. Die Auseinandersetzung im Wortlaut.
Die überraschend schnelle Trennung von Julian Nagelsmann und ihre Umstände sorgen weiter für Diskussionen – und gehen offenbar auch an den Verantwortlichen des FC Bayern nicht spurlos vorbei. Vor dem Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund stellte sich Vorstandschef Oliver Kahn den Fragen des Teams von Pay-TV-Sender Sky: Moderator Sebastian Hellmann und die Experten Lothar Matthäus und Julia Simic.
- Im Live-TV: Bayern-Boss Kahn attackiert Matthäus
Dann kam es zur Eskalation im Live-TV: Kahn attackierte Matthäus unvermittelt mit scharfen Worten – der konterte direkt.
Das kuriose Gespräch im Wortlaut:
Kahn: "Eins möchte ich heute mal sagen: Ihr, die hier immer steht und hier andauernd sagt: Der Verein hätte keinen Stil, und wo ist das 'Mia san Mia' geblieben. Da würde ich mal dich, Lothar, fragen: Was meinst du denn eigentlich mit 'Mia san Mia'? Wenn du uns immer unterstellst, es gibt kein 'Mia san Mia' mehr. Ich frag mich immer: Was genau meinst du? Du setzt das einfach irgendwo in die Landschaft, und dann kann sich jeder aussuchen, was das zu bedeuten hat."
Matthäus: "Oliver, ich mach hier keinen Privatkrieg gegen dich. Du kannst mich jederzeit anrufen."
Kahn: "Ich habe dir nur eine Frage gestellt."
Matthäus: "Hör' mal zu, ich kenne auch viele Leute beim FC Bayern, mit denen sitzt du an einem Tisch. Ich kenne auch Leute, die du vielleicht gar nicht kennst beim FC Bayern."
Kahn: "Aber das sind doch keine Argumente: 'Ich kenne Leute'. Also..."
Matthäus: "Und mit denen unterhalte ich mich auch. Ich sage auch nicht, dass es schlechter geworden ist. Es ist anders geworden, Oliver."
Kahn: "Weiß ich nicht, ob es anders geworden ist, Lothar. Also pass auf: Vielleicht leidet der eine oder andere ja auch ein bisschen an Erinnerungsverklärung oder Erinnerungsverzerrung. Also, auch zu unserer Zeit, als wir noch gespielt haben – du kannst dich wahrscheinlich noch erinnern – gab es immer wieder Entscheidungen, die nicht einfach waren. Es gab immer wieder konsequente Entscheidungen und Entscheidungen – und das ist das Wichtige – die für den Erfolg dieses Vereins getroffen werden müssen. Das ist nicht immer populär, und ich glaube, wir haben es sehr, sehr gut begründet. Wir stehen jetzt heute hier, sind einen Punkt hinter Borussia Dortmund. Wir hatten mal, das ist ist zweieinhalb Monate her, neun Punkte Vorsprung. Das ist nur ein ganz, ganz kleines Argument, aber natürlich haben wir uns noch viel, viel mehr solcher Sachen angeschaut. Das ist immer diese Unterstellung, wir würden den Stil des FC Bayern nicht wahren, also da wäre ich ganz, ganz vorsichtig."
Matthäus: "Also ich habe jetzt gemerkt, dass du wieder abgelenkt hast, weil der Sebastian hat dir eine Frage gestellt, auf die du nicht geantwortet hast. Du gehst auf einen Nebenkriegsschauplatz ein."
Kahn: "Welche Frage wars denn?"
Hellmann: "Es ging darum, ob man nicht besser am Telefon sagt, dass es vorbei ist, als dann ein Journalist..."
Kahn (unterbricht): "Nein, meine Art..."
Hellmann (unterbricht): "Ja..."
Kahn (unterbricht): "Nein, meine Art ist es..."
Hellmann (unterbricht): "... als das von einem Journalisten..."
Kahn (unterbricht): "Nein, nein, es ist nicht meine Art, jemandem am Telefon zu sagen, dass wir uns von ihm trennen wollen."
Danach beruhigt sich das Gespräch langsam wieder. Zum Abschluss reicht ein noch sichtlich angespannter Kahn dem Trio die Hand.
Und es brodelt offenbar weiter beim FC Bayern.
- Eigene Beobachtung der Live-Übertragung bei Sky