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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vorstellung des Bayern-Trainers Tuchel-Klartext: "Nicht alle Spieler werden happy sein"
Thomas Tuchel hat seinen ersten Termin als neuer Bayern-Coach souverän gemeistert. Er nahm allerdings kein Blatt vor den Mund.
Neu-Trainer Thomas Tuchel empfindet sein Engagement beim FC Bayern als "Ehre und Auszeichnung", bei seinem Debüt gegen Ex-Klub Borussia Dortmund will er sofort "das erste Ausrufezeichen setzen".
Der deutsche Rekordmeister sei "einer der größten Klubs in der Welt", seine Aufgabe klar definiert. "Es geht ums Gewinnen, das ist eine Verpflichtung, da kann es keine Missverständnisse geben", sagte der 49-Jährige bei seiner Vorstellung am Samstag im Presseraum der Allianz Arena.
- Tuchel und die Bayern-Bosse: Wie soll das nur funktionieren?
Das Interesse der Bayern sei für ihn "total überraschend" gekommen, so Tuchel. In das erste Gespräch mit dem Münchner Sportvorstand Hasan Salihamidzic am Dienstag sei er "sehr naiv" gegangen, berichtete der Nachfolger von Julian Nagelsmann, der einen Vertrag bis 2025 unterschrieb.
"Ich wusste nicht, was wir besprechen und worum es geht", gestand Tuchel. Bald sei ihm bewusst geworden, dass er im Klassiker am kommenden Samstag gegen den BVB debütieren könnte. "Es ist das Spiel im deutschen Fußball", sagte Tuchel, das habe nun "eine ganz neue Brisanz bekommen".
Eigentlich sei er davon ausgegangen, dass er seine Karriere im Ausland fortsetze, ergänzte Tuchel, an dem Tottenham Hotspur und Real Madrid dran gewesen sein sollen. "Ich musste erst mal darüber schlafen und nachdenken." Die "Größe der Aufgabe" habe aber die Zweifel überwogen.
Beim FC Bayern sieht Tuchel "einen der besten und talentiertesten Kader in Europa", das setze ihn natürlich unter Druck. Seine Spieler will er "nicht totreden", nicht alle Stars seien schließlich "happy" über die Neuerung: "Am schnellsten fasst man Vertrauen, wenn man gemeinsam auf den Platz geht." Das ist erstmals am Montag der Fall.
Die Tuchel-Vorstellung im Minutenprotokoll
13.09 Uhr: Ein souveräner Auftritt von Tuchel. Er hat keinen Zweifel an seinen Wechselmotiven und den Zielen mit dem FCB gelassen – und sich dabei gewählt ausgedrückt, aber kein Blatt vor den Mund genommen. Klar ist: Tuchel will Titel! Das wird man im Klub gerne hören.
13.08 Uhr: ... ist die offizielle Präsentation des neuen Trainers vorbei.
13.07 Uhr: Das war's aus dem Presseraum der Allianz Arena! Zum Schluss posieren die drei Protagonisten noch einmal für ein gemeinsames Foto, dann ...
13.03 Uhr: Dass der nächste Gegner ausgerechnet sein Ex-Klub Dortmund ist, interessiert Tuchel – angeblich – wenig: "Die Herausforderung gegen Dortmund kann nicht höher sein. Die Konstellation mit mir ist nicht so wichtig."
12.59 Uhr: Jetzt muss Tuchel kurz über sich selbst lachen. Er beschreibt das erste Gespräch in dieser Woche mit Bayern wie folgt: "Ich war relativ nativ in dem ersten Gespräch. Ich wusste nicht, was wir besprechen." Erst später sei "der Groschen gefallen".
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12.57 Uhr: Tuchels Zielsetzung ist klar. Er will Titel gewinnen – am besten alle möglichen: "Es ist so, dass wir den Druck lieben, den Stress lieben. Wir werden versuchen, mit allem, was wir haben, diese drei Titel zu holen."
12.54 Uhr: ... einen Tag vor der Partie gegen den BVB.
12.52 Uhr: Im Hinblick auf das Spitzenspiel gegen Dortmund am nächsten Wochenende hält es Tuchel so simpel wie möglich: "Ich bin ein Freund davon, nicht alles tot zu analysieren. Es werden sicher nicht alle Spieler happy sein, das ist ganz normal." Die erste Trainingseinheit mit dem gesamten Team plane er für Freitag – also nur ...
12.49 Uhr: Außerdem gibt er zu, bereits 2018 kurz vor einem Wechsel zu Bayern gestanden zu haben. "Es war schon mal sehr eng, dann war Jupp Heynckes aber noch im Amt", sagt der neue Trainer – und äußert im Anschluss Verständnis für die Entscheidung, dass die Bayern-Bosse damals alles versucht hätten, Heynckes irgendwie zum Bleiben zu bewegen.
12.47 Uhr: Tuchel stellt klar: "Es war sehr überraschend, ich habe überhaupt nicht damit gerechnet. Es gab keinerlei Kontakt vorher. Ich war eigentlich davon ausgegangen, dass ich meine Karriere im Ausland fortsetze. Dass ich das als Druckmittel benutze, liegt mir fern." Am Dienstagabend habe es erste Gespräche gegeben.
12.45 Uhr: Zuerst geht es darum, ob Tuchel die Bayern in der Situation unter Druck gesetzt habe, eine schnelle Entscheidung zu treffen. Seine Antwort: "Das ist nicht die Art der Verhandlungen, nicht die Art der Kommunikation."
12.44 Uhr: Nun werden Fragen der Journalisten zugelassen.
12.42 Uhr: Tuchel macht einen sehr nachdenklichen Eindruck. Sein Blick ist größtenteils nach unten gerichtet.
12.40 Uhr: Für den neuen Bayern-Trainer hätten auch "persönliche Gründe" eine Rolle bei der Entscheidung gespielt. Er komme gebürtig aus dem Bundesland Bayern und wolle in der Nähe seiner Kinder sein, die in München leben.
12.39 Uhr: Tuchel legt nach: "Es kann keine Missverständnisse geben, es ist einer der talentiertesten Kader in Europa."
12.39 Uhr: ... beim deutschen Rekordmeister am Vorabend unterschrieben.
12.38 Uhr: Tuchel bezeichnet es als "Ehre und Auszeichnung", dass er nun bei Bayern arbeiten darf. Er habe den Vertrag ...
12.38 Uhr: Und es geht weiter. Jetzt betritt Tuchel das Podium.
12.34 Uhr: Nun gibt es erstmal eine kleine Pause.
12.33 Uhr: Salihamidzic stellt ferner klar: "Wir haben, als Thomas Tuchel zugesagt hat, als Erstes Julian angerufen."
12.32 Uhr: Jetzt wird es interessant – es geht darum, dass Nagelsmann von seinem Rauswurf aus den Medien erfuhr. Salihamidzic stellt klar, dass die Entscheidung vorab geleakt worden sei und man Nagelsmann eigentlich vorher persönlich habe informieren wollen. "Wir konnten nichts dafür, dass es von einer dritten Person geleakt wurde. Gestern haben wir die Gespräche geführt, die Gespräche waren vertrauensvoll", so der Manager.
12.31 Uhr: Darüber hinaus sagt Salihamidzic: "Wenn man so eine Bindung hat, ist es sehr schwer, so eine Entscheidung zu treffen."
12.31 Uhr: ... dazu: "Tatsächlich war es eine emotional sehr schwere Entscheidung für uns beide, besonders für mich, der jeden Tag mit ihm in der Kabine saß."
12.30 Uhr: Er hakt nochmal nach, wie die Trennung von Nagelsmann wirklich gelaufen ist. Salihamidzic antwortet sichtlich emotional, sagt...
12.29 Uhr: Die letzte Frage, bevor Tuchel dazukommen wird, stellt t-online-Reporter Julian Buhl.
12.26 Uhr: "Top" scheint eines der Lieblingswörter von Salihamidzic zu sein. Nach der nochmaligen Erwähnung des "Top-Trainers" Nagelsmann, geht es nun um den "Top-Kader" der Bayern, der allerdings in "Top-Form" gebracht werden müsse.
12.24 Uhr: ... lobt nun nochmals Nagelsmann als "Top-Trainer", den der Klub "von der ersten Sekunde zu hundert Prozent unterstützt" habe.
12.23 Uhr: Das hört sich jetzt alles ein wenig arg konstruiert an. Angebliche Harmonie allenthalben. Salihamidzic ...
12.19 Uhr: ... dazu: "Julian hat das aufgenommen, er hat das verstanden. Und in vielen Bereichen haben wir ähnliche Gedanken. Unter dem Strich war das so, wie wir uns das vorgestellt haben, nachdem wir eindreiviertel Jahre immer offen und ehrlich zusammengearbeitet haben."
12.18 Uhr: Es geht nun um die konkreten Gespräche zur Entlassung von Nagelsmann. Diese sollen – angeblich – geradezu harmonisch verlaufen sein. Kahn sagt ...
12.15 Uhr: Jetzt sind Fragen der Journalisten erlaubt.
12.14 Uhr: Salihamidzic legt nach: "Als wir das Leverkusen-Spiel verloren haben, haben wir uns zusammengesetzt und analysiert. Wenn man sieht, dass die Leistungskurve nach unten geht, ist man gezwungen zu reagieren. Glücklicherweise ist es so, dass eine Top-Option auf dem Markt war. Dann ging es schnell."
12.10 Uhr: Salihamidzic kritisiert nun die Niederlage am Wochenende gegen Leverkusen, bei der der Gegner die Bayern "vorgeführt" habe. Daher habe der Klub handeln müssen.
12.09 Uhr: Nun ergreift Salihamidzic das Wort. Er spricht davon, dass es nicht leicht für ihn gewesen sei, sich von Nagelsmann zu trennen, und von einer "emotional schwierigen Entscheidung".
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12.08 Uhr: ... "keine emotionale Reaktion" gewesen, stellt Kahn deutlich heraus.
12.07 Uhr: Daher sei die Freistellung von Nagelsmann – laut Kahn – "keine Kurzschlussreaktion gewesen", sondern "wohlüberlegt und ein Prozess". Es sei ...
12.06 Uhr: Jetzt wird Kahn deutlich: "Wir haben einen der besten Kader in Europa, aber trotzdem ist die Leistungskontinuität nicht besser geworden." Das sei nicht der Anspruch des Klubs.
12.06 Uhr: Man habe sich allerdings gefragt, warum die Leistungen der Mannschaft so schwankend gewesen seinen, formuliert Kahn. Diese hätten bereits in der vergangenen Saison mit dem Champions-League-Aus gegen Villarreal angefangen.
12.04 Uhr: Der Vorstandsboss lobt den entlassenen Nagelsmann als "sehr, sehr guten Trainer" und stellt auch dessen menschliche Qualitäten heraus.
12.03 Uhr: Kahn ist sichtlich angegriffen, spricht von Tagen, die "für uns alle nicht einfach waren". Er sieht müde aus.
12.02 Uhr: Es geht los! Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic betreten zuerst einmal ohne Tuchel das Podium.
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12.00 Uhr: Eigentlich sollte die PK nun starten, aber die Protagonisten lassen noch auf sich warten.
11.58 Uhr: Vor Ort ist ordentlich Betrieb. Rund 60 Journalisten und 16 Kameras haben sich im Presseraum versammelt.
11.53 Uhr: Oliver Kahn hat schon mal eine ganz klare Forderung an Tuchel: "Er muss die starken Leistungsschwankungen abstellen", wurde der Bayern-Vorstandsboss gestern in einer Pressemitteilung zitiert.
11.48 Uhr: Die Spannung steigt. Im Presseraum des FCB in der Allianz Arena versammeln sich die Journalisten.
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11.43 Uhr: Bereits vor der offiziellen Vorstellung ist bekannt, dass Tuchel einen Vertrag bis zum 30.6.2025 erhalten hat. Zudem wird er am Montag erstmals das Training leiten.
11.39 Uhr: Julian Nagelsmann wurde wegen "starker Leistungsschwankungen" beim FC Bayern entlassen. Von Tuchel erhoffen sich die Bosse nun Konstanz.
- Livestream über Reuters
- Eigene Beobachtung von t-online-Reporter Julian Buhl vor Ort