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Giganten-Duell in der Champions League: PSG wird zu Bayerns Schicksal


Gigantenduell im Achtelfinale
Bayerns Schicksal

Julian Buhl, München

Aktualisiert am 07.11.2022Lesedauer: 4 Min.
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Kylian Mbappé mit Neymar und Lionel Messi: Die drei PSG-Superstars befinden sich aktuell in absoluter Topform.Vergrößern des Bildes
Kylian Mbappé mit Neymar und Lionel Messi: Die drei PSG-Superstars befinden sich momentan in absoluter Topform. (Quelle: IMAGO/Matthieu Mirville)

Der FC Bayern erwischt mit Paris Saint-Germain einen Hammergegner im Achtelfinale der Champions League. Das weckt Erinnerungen – gute und schlechte.

Als der FC Barcelona und Robert Lewandowski dem FC Bayern in der Gruppenphase der Champions League als Gegner zugelost worden war, wurde sein verschmitztes Lächeln damals von der spanischen Presse als vermeintlicher Spott fehlinterpretiert. Bei der Ziehung der Achtelfinalpaarungen am Montagmittag in Nyon bemühte sich Oliver Kahn nun umso mehr darum, sein Pokerface zu wahren.

Nachdem Hamit Altintop, der als Losfee fungierte, seinem Ex-Klub aus München mit Paris Saint-Germain aber den nächsten Hammergegner beschert hatte, konnte Kahn ein leichtes Schmunzeln einfach nicht unterdrücken.

Kahn: "Es ist unser Schicksal"

"Ich glaube, es ist unser Schicksal. Das ist mit der schwerste Gegner, den man bekommen kann", sagte der Vorstandsboss der Bayern anschließend bei Canal+: "Aber Paris hat auch gesehen, wie wir in der Vorrunde gespielt haben. Wir können uns auf zwei großartige Spiele mit den besten Spielern der Welt freuen. Es wird eine große Herausforderung für uns."

Keine Frage, zur Mannschaft von PSG gehören schließlich mit Lionel Messi, Kylian Mbappé und Neymar drei der zurzeit besten – wenn nicht die besten – Offensivspieler überhaupt. Und im Gegensatz zur vergangenen Saison befinden sich alle drei in dieser Spielzeit in absoluter Topform: Messi kommt in bislang 18 Pflichtspielen auf 12 Tore und 14 Vorlagen, Mbappé (19/18/5) und Neymar (19/15/12) haben ähnlich starke Quoten vorzuweisen.

Gute und schlechte Erinnerungen an PSG

"Beim letzten Mal haben wir alle über Villarreal diskutiert, da haben alle gesagt, das ist ein in Anführungszeichen nicht ganz so schweres Los", sagte Kahn bei Sky und erinnerte damit an das bittere Viertelfinalaus in der vergangenen Saison gegen den spanischen Außenseiter. "Da wissen wir genau, was auf uns zukommt", sagte er zum Wiedersehen mit PSG.

Man kennt sich schließlich. "Wir haben die Erfahrung mit Paris ja schon gemacht in den vergangenen Jahren – eine davon war sehr positiv." Im Endspiel des Finalturniers 2020 in Lissabon feierten die Bayern mit dem 1:0-Sieg gegen die Franzosen noch unter Erfolgscoach Hansi Flick den Champions-League-Triumph. Ein Jahr später ging die Revanche im Viertelfinale dann allerdings an PSG, das sich nach einem 0:1 in der französischen Hauptstadt und einem 3:2 in München aufgrund der damals noch angewendeten Auswärtstorregelung durchsetzen konnte.

"Im Finale 2020 haben wir gewonnen, 2021 sind wir knapp gescheitert im Viertelfinale, jetzt wären wir also wieder an der Reihe", sagte Final-Siegtorschütze Kingsley Coman.

Wiedersehen für Bernat, Sanches und Choupo

Im Team der Pariser sind mit Außenverteidiger Juan Bernat und Mittelfeldmann Renato Sanches nun zwei Ex-Bayern zu finden. Zur Münchner Mannschaft gehört mit dem formstarken Eric Maxim Choupo-Moting auf der anderen Seite auch ein PSG-Insider, der von 2018 bis 2020 noch an der Seite von Neymar und Mbappé spielte. Er traf – damals noch als Backup für den verletzten Lewandowski – übrigens bereits in beiden Viertelfinalduellen für Bayern gegen seinen Ex-Klub.

Der ist in dieser Saison wettbewerbsübergreifend noch ungeschlagen und souveräner Tabellenführer der Ligue 1. In der Königsklasse ist PSG ebenfalls unbesiegt, rutschte nach zwei 1:1-Unentschieden gegen Benfica Lissabon aufgrund der weniger geschossenen Auswärtstore am letzten Gruppenspieltag aber trotzdem noch auf Platz zwei ab – und landete so überhaupt erst im Topf der möglichen Bayern-Gegner.

"Für Fans ist das ein Leckerbissen"

"Das ist eine der besten Mannschaften der Welt mit absoluten Weltstars", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic: "Für viele Fußballfans ist das ein Leckerbissen. Das ist genau das, was wir alle wollen. Schauen wir, was passiert."

Die Münchner sind in ihrer anspruchsvollen Gruppe mit Barça und Inter Mailand mit sechs Siegen makellos geblieben. "Unsere perfekte Gruppenphase wurde nicht wirklich belohnt", sagte Trainer Julian Nagelsmann, "Paris wird aber auch nicht frohlocken, gegen uns zu spielen. Ein tougher Gegner mit vielen Topstars – Champions League halt."

Gesprächsthema ist das Blockbusterduell bei den Münchnern zwar schon jetzt. Noch seien die Ende Februar anstehende Dienstreise in Paris und das Anfang März dann anstehende Rückspiel in der Allianz-Arena allerdings noch "Zukunftsmusik". "Wenn ich Spieler wäre und mein Trainer würde damit kommen, würde ich denken, dass er zu tief ins Glas geschaut hat", sagte Nagelsmann: "Jetzt geht's erst mal noch gegen Bremen, Schalke, zur WM und dann erst mal vor den Weihnachtsbaum."

Nagelsmann hat noch eine Rechnung offen

Thomas Müller, den Nagelsmann bereits in die WM-Pause schickte und ihn bis vor dem Turnier in Katar nicht mehr einsetzen möchte, schickte in den sozialen Netzwerken trotzdem schon mal ein "bonjour, again" in Richtung Frankreich. Mit Blick auf das verlorene Viertelfinalduell vor zwei Jahren sagte er: "This time no au revoir." Dieses Mal will er sich also nicht mit den Bayern aus dem Wettbewerb verabschieden.

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Auch Nagelsmann hat übrigens noch eine Rechnung mit PSG offen. Mit Rasenballsport Leipzig war er sowohl 2019/2020 als auch in der Folgesaison bereits in der Gruppenphase auf Paris getroffen. In den beiden Heimspielen führte er die Leipziger damals zu einem 2:2 und einem 2:1-Sieg (Auswärts 2:3 und 0:1).

Im erneuten Aufeinandertreffen beim Finalturnier im August 2020 in Portugal war Nagelsmann mit seinem Team dann allerdings chancenlos und verlor das Halbfinalduell mit 0:3.

"Das ist eins der wenigen Spiele, wo ich die Zeit gerne noch einmal zurückdrehen würde", sagte er auf t-online-Nachfrage: "Wir haben es damals nicht gut gemacht und hätten ins Finale gegen Bayern kommen können. Ich würde es heute etwas anders machen und eine andere Idee wählen als damals."

Die Chance dazu wird er nun im Frühjahr beim Gigantenduell mit Bayern bekommen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche und Beobachtungen
  • Pressekonferenz mit Julian Nagelsmann am 7.11.
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