Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Rücktritt Heidel sollte sofort gehen
Der umstrittene Manager des FC Schalke 04 hat seinen vorzeitigen Abschied zum Saisonende angekündigt. Wenn sich bei den Königsblauen etwas ändern soll, muss aber ein schnellerer Schnitt vollzogen werden.
Er ist das Sinnbild für die Schalker Krise, verantwortlich für die dürftige Transferpolitik der Königsblauen, er hat schon vor wenigen Tagen seine eigene Zukunft bei einem der größten Vereine im deutschen Profi-Fußball in Frage gestellt. Nun ist klar: Manager Christian Heidel tritt beim FC Schalke 04 zurück – zum Saisonende.
Wenn der aktuelle Tabellen-14. aber einen konsequenten Schnitt machen will, kann die Lösung nur heißen: Heidel sollte sofort gehen. Nur so bleibt S04 in der Krise glaubwürdig. Denn der 55-Jährige hat seinen Kredit verspielt, nicht erst nach der peinlichen 0:3-Pleite am Samstag, ausgerechnet bei seinem Ex-Klub Mainz 05. Im Mai 2016 hatte Heidel seinen Posten bei Schalke angetreten, kam mit Vorschusslorbeeren aus 24 Jahren solider Arbeit in Mainz.
Heidel ist in der Öffentlichkeit entmachtet
Doch die überraschende Vizemeisterschaft in der letzten Saison täuschte über etwas hinweg: Was für Heidel im Kleinen beim FSV funktionierte, wurde bei S04 rückblickend zum Fiasko. Fast 160 Millionen Euro investierte Heidel seit Amtsantritt – in Enttäuschungen wie Yevhen Konoplianka oder den oft verletzten Breel Embolo. "Höhepunkt": Die Verpflichtung von Sebastian Rudy vom FC Bayern zu Saisonbeginn – der Nationalspieler steht seit Monaten neben sich, war gegen Mainz wieder ein Schatten seiner selbst.
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Heidel ist nach seinem angekündigten Rücktritt nun in der Öffentlichkeit entmachtet. Jetzt muss es schon an die Planungen für die kommende Saison gehen – sie können unmöglich einem scheidenden Manager anvertraut werden. Auch die Fans der Knappen würden Sturm laufen gegen weitere Monate unter Heidel. Und: Sollte die Schalker Krise anhalten, wird die Luft auch für Trainer Domenico Tedesco dünner – er war Heidels Wunschtrainer. Unmöglich, dass ihm noch die Entscheidung über den Trainer anvertraut werden kann.
Die Führungsetage des Klubs sollte stattdessen schnellstens einen Nachfolger finden, der noch jetzt übernehmen kann, um wieder Ruhe reinzubringen und zu retten, was in dieser Saison – und im Hinblick auf die nächste – noch zu retten ist. Ex-Manager Horst Heldt (aktuell bei Hannover 96) und Leverkusens Jonas Boldt werden gehandelt. Bei Boldt steht schon fest, dass er die Werkself zum Saisonende verlässt. Das Heidel-Aus auf Schalke kann und muss diesen Abschied beschleunigen.