"Ich war nicht mehr erwünscht" Max Meyer: Mobbing-Vorwürfe gegen Schalke
Nächste Runde im Zoff zwischen
Nationalspieler Max Meyer hat seinem Klub FC Schalke 04 Mobbing vorgeworfen und über die Gründe für seinen bevorstehenden Abschied gesprochen. "Mir ging es nie ums Geld, sonst hätte ich ja das zweite, verbesserte Angebot angenommen. Deshalb finde ich es auch eine Sauerei von Clemens Tönnies (S04-Aufsichtsratschef, d. Red.), es im TV so hinzustellen, als ob es mir nur um Geld ginge. Ich wollte einfach nicht mehr bei Schalke bleiben und unter Herrn Heidel (S04-Sportvorstand, d. Red.) arbeiten. Darum geht es! In letzter Zeit fühlt sich das für mich alles nur noch wie Mobbing an", sagte Meyer in einem "Bild"-Interview.
Meyer: "Kam mir wie ein Getriebener vor"
Meyer hatte zuletzt zwei Angebote der Schalker zu einer Vertragsverlängerung abgelehnt, darunter angeblich einen Vierjahres-vertrag mit bis zu 5,5 Millionen Jahresgehalt. Doch laut Meyer sei er nach der Verpflichtung von Sportvorstand Christian Heidel zur Saison 2016/17 zunächst gar nicht mehr erwünscht gewesen.
"Für mich stellt sich die Situation so dar, dass mir Herr Heidel vom ersten Tag an gesagt hat, ich könne gehen. Das, was war, würde nicht zählen. Die Nationalelf schon gar nicht. Dann meinte er noch, dass ich nicht mehr viel spielen würde. Ich war nicht mehr erwünscht. Ich sollte verkauft werden. Als ich da nicht mitgemacht habe, sollte ich verlängern. Das habe ich nicht", sagte Meyer. Dann sei Trainer Domenico Tedesco gekommen und habe gesagt, "dass er mir keine Hoffnung auf viel Spielzeit macht. Ich kam mir wie ein Getriebener vor."
Lügen-Affäre nach Gladbach-Spiel
Der Streit zwischen Schalke und Meyer scheint damit endgültig zu eskalieren. Am vergangenen Mittwoch hatte der U21-Europameister seinen Arbeitgeber zunächst aus seinen sozialen Netzwerkprofilen entfernt, woraufhin der Klub am Donnerstag die Trennung zum Saisonende bekannt gab.
Nach dem 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach am Samstag folgte eine Lügenaffäre. Meyer widersprach der Darstellung seines Klubs, dass er wegen einer Verletzung nicht zum Einsatz kam. "Was soll ich sagen. Ich war nicht verletzt", sagte Meyer, der auf dem offiziellen Aufstellungsbogen wegen einer "Fußverletzung" als Ausfall geführt worden war.
Schalkes Trainer Domenico Tedesco entgegnete darauf: "Er hat am Mittwoch das Training wegen einer Fußverletzung abgebrochen. Jetzt scheint es ihm besser zu gehen, aber er hat zwei Tage nicht trainiert. Das ist Fakt."
Meyer spricht über Hoffenheim-Gerücht
Nach der Bekanntgabe des Meyer-Abschieds auf Schalke stellt sich die Frage, für welchen Klub der Nationalspieler in der kommenden Saison auflaufen wird. Am Freitag war Meyer bei Hoffenheims 3:1 gegen Hannover 96 im Stadion gesichtet worden.
Über einen möglichen Wechsel nach Hoffenheim sagte Meyer jedoch der "Bild": "Nein! Ich habe mich mit meinem Manager Roger Wittmann getroffen, um mit ihm über meine Situation auf Schalke zu diskutieren."