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Formel 1: Sparzwang bei Daimler? Wirbel um Ausstieg von Mercedes nach Saison 2020


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Vertrag läuft aus
Verwirrung um möglichen Formel-1-Ausstieg von Mercedes


Aktualisiert am 30.01.2020Lesedauer: 3 Min.
Protagonisten des Mercedes-Erfolgs der letzten sechs Jahre: Weltmeister Lewis Hamilton (li.), Teamchef Toto Wolff (mi.) und Vizeweltmeister Valtteri Bottas (re.).Vergrößern des Bildes
Protagonisten des Mercedes-Erfolgs der letzten sechs Jahre: Weltmeister Lewis Hamilton (li.), Teamchef Toto Wolff (mi.) und Vizeweltmeister Valtteri Bottas (re.). (Quelle: ActionPlus/imago-images-bilder)

Seit sechs Jahren dominiert Mercedes die Königsklasse des Motorsports. Doch die Erfolgsära droht nach der kommenden Saison zu enden. Denn der Mutterkonzern Daimler könnte den Geldhahn zudrehen.

Seit 2014 dominiert der Mercedes-Rennstall die Formel 1: Sechs Fahrer- und sechs Konstrukteurstitel hat man seitdem einfahren können. Der Vertrag des deutschen Teams läuft aber nach Ende der kommenden Rennsaison aus. Ob der Mutterkonzern Daimler das Mercedes-Team darüber hinaus finanzieren wird, ist unklar. Dies soll sich in rund zwei Wochen bei einem Gipfeltreffen entscheiden.

Wie das englische Rennsport-Portal "Racefans.net" und das Magazin "Autocar" herausgefunden haben, soll am Mittwoch, dem 12. Februar, in einem Meeting darüber beraten werden, ob der Vertrag von Mercedes mit der Formel 1 verlängert werden soll. Welche Entscheidungsträger von Daimler und dem Mercedes-Team an diesem Treffen teilnehmen werden, ging aus dem Bericht nicht hervor.

Mercedes-Mutterkonzern Daimler muss sparen

Allerdings: Wie die Nachrichtenagentur "Reuters" und "Motorsport-Total.com" am Donnerstag berichteten, ist kein solches Gipfeltreffen geplant. Daimler-Vorstand Ola Källenius dementierte die Gerüchte. Gegenüber "Reuters" erklärte der Schwede, dass diese Behauptung, dass Mercedes sich sich auf den Formel-1-Ausstieg vorbereite, "nicht wahr" sei. Ein klares Statement über die Zukunft des Teams blieb aber aus. Dies könnte im Laufe der nächsten Wochen folgen.

Nach dem Wiedereinstieg des Herstellers 2010 war der damalige Vorstandschef Dieter Zetsche lange Zeit Unterstützer des Formel-1-Projekts. Die hohen Summen, die der Konzern in das Rennteam investierte, zahlten sich aus: Der Rennstall brach zahlreiche Rekorde und gilt seitdem als einer der erfolgreichsten der Formel-1-Geschichte. Zetsche wurde daher von Teamchef Toto Wolff und Weltmeisterfahrer Lewis Hamilton immer wieder als der Vater des Mercedes-Erfolgs hervorgehoben.

Ende Mai 2019 gab es allerdings den Führungswechsel an der Spitze von Daimler: Seitdem hält Källenius die Fäden des Konzerns in der Hand – und hat dem Konzern Ende November 2019 ein milliardenschweres Sparprogramm auferlegt. Dabei gab Källenius zu, die Zukunft des Teams zu "diskutieren".

Was passiert mit Hamilton bei Mercedes-Aus?

Wie "Racefans.net" und die spanische Sportzeitung "AS" berichten, soll Teamchef und Anteilhaber Toto Wolff das Formel-1-Projekt im Falle des Aus retten wollen. Der Österreicher soll über über einen Deal mit dem Besitzer des Rennteams "Racing Point" Lawrence Stroll nachdenken, um so das Überleben des Teams zu sichern. Der Vater des kanadischen Formel-1-Piloten Lance Stroll hatte in der Vergangenheit bereits mit einer Investition bei dem britischen Autohersteller Aston Martin geliebäugelt. Beide Hersteller könnten demnach das Team in Form eines Joint Ventures weiterführen. Der derzeitige Mercedes-Rennstall könnte somit unter dem Namen "Aston Martin" weiter exisitieren, so "Racefans.net".

Sollte Mercedes aus der Formel 1 aussteigen, müsste sich zudem der aktuelle Weltmeister Lewis Hamilton für 2021 ein neues Cockpit suchen. Der Vertrag des Briten läuft Ende der kommenden Saison aus. Ende 2019 soll der sechsmalige Champion mit Verantwortlichen von Ferrari verhandelt haben und die Option eines Wechsels nach Italien nicht ausschließen.

Bei der Scuderia aus Maranello wird Ende 2020 nämlich ein Cockpit frei – das von Sebastian Vettel. Der Heppenheimer steht für die kommende Saison unter Druck und steht im Schatten seines aufstrebenden Teamkollegen Leclerc. Sollte Vettel keine deutliche Leistungssteigerung 2020 hinlegen, könnte er als Verlierer aus dieser Situation herausgehen und müsste sich für die Saison 2021 ein neues Team suchen.

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