Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Formel 1 in Österreich Jury-Marathon! Verstappen behält Sieg in Spielberg
Max Verstappen gewinnt den Großen Preis von Österreich. Doch wegen eines harten Überholmanövers gegen Charles Leclerc wackelt der Erfolg. Satte drei Stunden dauern die Verhandlungen.
Max Verstappen hat den Großen Preis von Österreich gewonnen. Der Niederländer fuhr auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg seinen ersten Saisonsieg ein und beendete damit die Siegesserie von Mercedes.
Das Rennen endete für Ferrari dramatisch. In der drittletzten Runde zog der Niederländer im Red Bull am bis dahin führenden Charles Leclerc vorbei, geplatzt war der Traum vom lange ersehnten ersten Saisonsieg.
Jury tagt über drei Stunden
Für große Diskussionen sorgte das Vorgehen des Weltverbandes FIA nach dem Rennen. Verstappen hatte Leclerc mit einem riskanten Manöver überholt.
Knappe drei Stunden tagten die Stewards, beide Fahrer wurden angehört. Die Rennkommissare werteten das Überholmanöver des 21-Jährigen als Rennzwischenfall.
Gefälschtes Dokument sorgt für Wirbel
Zwischendurch waren im Internet Gerüchte aufgetaucht, dass Verstappen seinen Sieg verlieren würde. Die Seite der FIa war zwischendurch lahmgelegt, ein gefälschtes Rennurteil machte bei Twitter die Runde.
Letztlich aber bleibt Verstappen Sieger des Rennens. Im neunten Rennen stand damit erstmals ein Pilot auf dem obersten Siegertreppchen, der nicht in einem Mercedes sitzt. Zweiter wurde Leclerc vor Valtteri Bottas im Mercedes.
Verstappen sichert sich Extrapunkt
Sebastian Vettel fuhr vom neunten Startplatz auf den vierten Rang, zwischenzeitlich lag der Heppenheimer sogar auf Podest-Kurs. WM-Spitzenreiter und Seriensieger Lewis Hamilton wurde Fünfter, Nico Hülkenberg aus Emmerich beendete das Rennen auf dem 13. Platz.
Den Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde sicherte sich ebenfalls Verstappen. Im WM-Klassement führt Hamilton (197 Punkte) weiter souverän vor Bottas (166) und Verstappen (126). Vettel (123) fiel auf den vierten Gesamtrang zurück.
Verstappen verpatzt Start
Der Start in der Steiermark verlief turbulent. Während Pole-Setter Leclerc seine Position halten konnte, kam der von Platz zwei gestartete Verstappen nicht weg und wurde durchgereicht. Davon profitierte auch Vettel, der gleich drei Plätze gut machte.
An der Spitze zog Leclerc souverän seine Kreise, der erst 21-jährige Monegasse fuhr bis kurz vor Schluss einen souveränen Grand Prix. Dahinter spielten sich teils dramatische Szenen ab.
Chaos in der Ferrari-Box kostet wichtige Sekunden
Vettel kam in der 22. Runde erstmals in die Box, doch sein Team war noch nicht bereit. Die Mechaniker hatten die Reifen noch nicht vorbereitet, Vettel verlor so wertvolle Sekunden.
Wenige Runden später sorgte ein weiterer Boxenstopp für Aufsehen. Hamilton hatte sich den Frontflügel kaputt gefahren, der musste ausgetauscht werden. Entsprechend ließ auch der Brite viel Zeit liegen und verspielte so jegliche Chance aufs Podest.
Verstappen wird immer schneller
Vettel hatte sich unterdessen bis auf den dritten Platz vorgearbeitet, doch die Reifen bauten zusehends ab. Von hinten kam Verstappen immer näher, in der 49. Runde zog der Niederländer am Deutschen vorbei.
Wenige Runden später schnappte sich Verstappen auch Bottas, der Niederländer wurde immer schneller. In der 69. von 71 Runden setzte er zum rennentscheidenden Manöver an.
Mit viel Risiko überholte er nach mehreren Anläufen Leclerc, dabei drängte er den Monegassen von der Strecke ab. Die Rennleitung untersucht den Vorfall, ab 18 Uhr soll es eine Entscheidung geben.
"Für mich gehört das zum Rennfahren dazu," sagte Verstappen nach dem Rennen.
- Formel 1 2019: Der Rennkalender im Überblick
- Formel 2: Schumacher feiert bestes Saisonergebnis
Leclerc selbst schilderte die Situation überraschend pragmatisch. "Klar war es ein hartes Manöver, aber das müssen die Rennstewards entscheiden."
Neben der dramatischen Entscheidung um den Rennsieg sorgte auch Vettel in der letzten Runde für Furore. Kurz vor Rennende zog er an Hamilton vorbei und sicherte sich den vierten Platz.
- Eigene Beobachtungen