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Formel 1 in Kanada: Kein Sieg für Vettel – Ferrari-Einspruch abgewiesen


Formel 1
Kein Vettel-Sieg in Kanada: Ferrari-Einspruch abgewiesen

Von sid, t-online
Aktualisiert am 22.06.2019Lesedauer: 3 Min.
Freies Training: Sebastian Vettel auf der Strecke in Le Castellet.Vergrößern des Bildes
Freies Training: Sebastian Vettel auf der Strecke in Le Castellet. (Quelle: Defodi/imago-images-bilder)

Viele neue Teile am Ferrari, aber kein Schritt nach vorn: Sebastian Vettel fährt der Spitze in der Formel 1 weiter hinterher. Im Freien Training zum Großen Preis von Frankreich kam der frisch verheiratete Heppenheimer am Freitag nicht über Rang vier hinaus – und auch die Hoffnung auf den nachträglichen Kanada-Sieg am Grünen Tisch musste der Ferrari-Star endgültig abschreiben.

Rennentscheidende Szene nicht neu bewertet

Wie die Rennkommissare aus Montreal bei einer eigens einberufenen Sitzung am Freitagnachmittag in Le Castellet beschlossen, hat das von der Scuderia eingebrachte neue Beweismaterial "keine signifikanten und relevanten neuen Elemente" zutage gefördert. Die rennentscheidende Szene zwischen Vettel und Weltmeister Lewis Hamilton wird damit nicht neu bewertet, Vettel Rückstand in der WM auf den fünfmaligen Champion beträgt damit weiter 64 Punkte.

Ferrari-Sportdirektor Laurent Mekies hatte bei einer Pressekonferenz kurz vor der Anhörung noch von "überwältigenden" Beweisen gesprochen. Wie der Automobil-Weltverband Fia vor der Urteilsverkündung bekannt gab, wollte Ferrari die Regelhüter um den deutschen Juristen Gerd Ennser unter anderem mit TV-Aufnahmen von Vettels Helmbewegungen sowie einer Analyse des Ex-Fahrers und Fernsehexperten Karun Chandhok zum Umdenken bewegen.

Vettel klar hinter Bottas

Auch auf der Strecke wurde Ferrari abgewatscht: Vettels Rückstand auf den Finnen Valtteri Bottas im Mercedes betrug stolze 0,728 Sekunden. Deutlich vor dem viermaligen Champion, der seit 15 Rennen auf einen Sieg wartet, platzierte sich auf dem Circuit Paul Ricard auch Hamilton im zweiten Mercedes mit 0,424 Sekunden Rückstand auf Bottas.


Der WM-Spitzenreiter aus Großbritannien verbremste sich allerdings heftig bei seinem einzigen Versuch, auf der weichsten und damit schnellsten Reifenmischung die Bestzeit zu setzen. Wegen seiner forschen Rückkehr auf die Strecke, die beinahe einen Unfall mit Red-Bull-Pilot Max Verstappen nach sich gezogen hätte, leitete die Rennleitung eine Untersuchung ein.

Experimente bei Ferrari

Ferrari reiste unter anderem mit neuem Frontflügel, Heckflügel und Unterboden zum achten Saisonlauf (Sonntag, ab 15.10 Uhr im Liveticker von t-online.de). Die jeweils 90-minütigen Trainingseinheiten am Freitag wurden von der Scuderia vor allem zum Experimentieren genutzt, wie Vettel tags zuvor angekündigt hatte: "Es wird ein Tag, an dem wir herausfinden wollen, ob die Richtung stimmt."

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hatte im Vorfeld die Erwartungen allerdings deutlich gedämpft. Das neue Paket sei "noch nicht die Lösung unserer Probleme", so der Italiener.

Ideales Training für Hülkenberg

Die flirrende Hitze in der Provence und rund 55 Grad Streckentemperatur halfen allerdings der Mercedes-Konkurrenz, das schwer zu treffende Reifenfenster zu finden. Doch auch das nützte wenig gegen die Silberpfeile, die saisonübergreifend neun Rennen in Folge gewonnen haben.

Die Form stimmte bei Vettels Teamkollege Charles Leclerc zudem eher als bei ihm selbst. Der 21-jährige Monegasse beendete die Einheit als Dritter mit 0,649 Sekunden Rückstand auf Bottas. Überraschend auf Rang fünf und damit vor den beiden Red Bull platzierte sich der britische Rookie Lando Norris im McLaren (+0,945).


Alles andere als ideal lief es dagegen für Renault-Pilot Nico Hülkenberg. Der Emmericher kam beim Heimrennen seines Rennstalls lediglich auf Rang 14 (+2,144), obwohl Nase, Frontflügel, Unterboden und Kühlsystem an seinem R.S.19 komplett neu sind. Das groß angekündigte Mega-Update scheint nach hinten losgegangen zu sein.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur sid
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