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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Fünf Fragen zum Frankreich-GP Mit Wut im Bauch: Geht Vettel jetzt volles Risiko?
Wie kommt Sebastian Vettel nach seiner umstrittenen Strafe zurück? Hat Ferrari den Anschluss an Mercedes wirklich gefunden? Wo könnte es richtig krachen, was macht die Strecke aus und wann steigen die einzelnen Sessions? t-online.de beantwortet die wichtigsten Fragen zum Renn-Wochenende in Frankreich.
Nächster Halt: Frankreich. Das achte Rennen der Formel 1-Saison 2019 steht an. Der Grand Prix in Frankreich steht dabei noch ganz im Zeichen des Großen Preises von Kanada. Auf Siegkurs liegend kam Sebastian Vettel von der Strecke ab, holte zu einem umstrittenen Manöver aus, wurde dafür von den Stewards bestraft und verlor den Sieg an Lewis Hamilton.
Das Rennen von Kanada sorgte für viele Diskussionen und könnte unmittelbare Auswirkungen auf den Großen Preis von Frankreich haben.
Wer ist der Favorit?
In Kanada war Ferrari schneller als Mercedes. Der High-Speed-Kurs auf der Ile de Notre-Dame kam dem roten Renner aus Maranello entgegen, Ferraris Autos ist auf diesen Streckentypus perfekt abgestimmt. Auch in Frankreich gibt es einige Hochgeschwindigkeitspassagen, Ferrari wird in Le Castellet ein Wörtchen um den Sieg mitsprechen.
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Der oberste Podestplatz auf dem Circuit Paul Ricard geht aber einmal mehr nur über Mercedes. Sieben Siege aus sieben Rennen hat der deutsch-britische Rennstall eingefahren, auch in Frankreich sind die Silberpfeile wieder in der Favoritenrolle, allen voran WM-Leader Lewis Hamilton. Denn der Kurs in Südfrankreich kommt auch den Silbernen entgegen. In der Vorsaison dominierte Mercedes im Qualifying und Hamilton fuhr souverän den Sieg ein. Von beiden Top-Teams werden kleinere Updates am Auto erwartet, einen entscheidenden Vorteil wird dies aber aller Voraussicht nach für keinen der beiden Rennställe ausmachen.
Wo könnte es richtig Ärger geben?
Vettel fährt mit Wut im Bauch. Der Heppenheimer fühlte sich in Kanada um seinen lang ersehnten ersten Saisonsieg betrogen, entsprechend motiviert wird er in Frankreich an den Start gehen. Bei Vettel bedeutet aber eine große Portion Motivation auch immer ein gewisses Risiko. Nicht selten ist der 31-Jährige in engen Manövern eine Spur zu riskant unterwegs, Vettel sucht das Limit und geht auch in manchen Rennsituationen darüber hinaus.
Hinzu kommt: Vettels Rückstand auf Hamilton in der Fahrerwertung beträgt bereits 62 Punkte. Will er noch ernsthaft in den Titelkampf eingreifen, muss er anfangen Rennen zu gewinnen. Zweite Plätze hinter dem bislang souveränen Hamilton reichen schon zu dieser frühen Saisonphase nicht mehr aus, der Heppenheimer muss volles Risiko gehen.
Was sind die Besonderheiten der Strecke?
Die Strecke in Le Castellet kehrte in der vergangenen Saison nach 28 Jahren wieder in den Rennkalender zurück. Der Kurs, der im Besitz des ehemaligen Formel-1-Chefs Bernie Ecclestone ist, gilt als Vorbild in Sachen Sicherheit.
Der Circuit Paul Ricard ist eine der längeren Strecken im Kalender. Mit drei Geraden und 15 teils schnellen Kurven erwartet die Fahrer ein Hochgeschwindigkeitskurs. Kurve zehn wird mit bis zu 300 Stundenkilometern durchfahren und ist damit eine der schnellsten dieser Saison.
Der deutsche Renault-Pilot Nico Hülkenberg ist ein Fan des Kurses in Südfrankreich: "Die Strecke hat einen schönen Fluss. Ihr Charakter ähnelt dem letzten Rennen in Montréal mit langen Geraden, hohen Spitzengeschwindigkeiten und harten Bremszonen am Ende."
Wer könnte für eine Überraschung sorgen?
Renault hat für das Heimspiel in Frankreich ein großes Update für das bislang enttäuschende Auto angekündigt. Den Heimvorteil will der französische Rennstall nutzen, um endlich den hohen Erwartungen gerecht zu werden. Für eine mögliche Überraschung des Renault-Werksteams spricht auch die Performance in Kanada. Auf der dem Circuit Paul Ricard an manchen Stellen ähnelnden Rennstrecke in Kanada fuhren Daniel Ricciardo (6.) und Nico Hülkenberg (7.) das beste Saisonergebnis für Renault ein.
Wann finden Qualifying und Rennen statt?
Das 1. Freie Training steigt am Freitag, 21. Juni, ab 11 Uhr. Das 2. Freie Training beginnt um 15 Uhr, in beiden Sessions haben die Teams je 90 Minuten Zeit, ihre Autos zu testen. Am Samstag folgt das 60-minütige 3. Freie Training ab 12 Uhr, um 15 Uhr beginnt das Qualifying. Den Abschluss des Rennwochenendes bildet das Rennen am Sonntag, ab 15.10 Uhr wird gefahren. Alle Sessions können Sie im Liveticker bei t-online.de verfolgen.
- Eigene Recherchen
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa