Formel 1 in Kanada Perfektes Jubiläum! Vettel siegt und holt WM-Führung
Mit einem dominanten Auftritt sichert sich Sebastian Vettel den Sieg beim Großen Preis von Kanada, übernimmt die WM-Spitze und sendet ein starkes Zeichen an einen enttäuschenden Lewis Hamilton.
Ein perfekter Sonntag für Sebastian Vettel! Mit einem dominanten Auftritt auf dem Circuit Gilles-Villeneuve im kanadischen Montreal sicherte sich Vettel nicht nur den 50. Sieg seiner Karriere, der Heppenheimer übernahm zudem auch die Führung in der WM-Fahrerwertung.
Denn was sich im Qualifying bereits andeutete, setzte sich auch beim Rennen am Sonntag fort. WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton kam beim Großen Preis von Kanada nicht in Schwung und musste sich am Ende mit dem fünften Platz begnügen. Nach sieben von 21 Rennen hat Vettel einen Zähler Vorsprung auf den britischen Mercedes-Fahrer.
Zweiter wurde Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas im Mercedes, vor dem Niederländer Max Verstappen im Red Bull und dessen australischen Teamkollegen Daniel Ricciardo. Vettels-Teamkollege Kimi Räikkönen landete auf dem sechsten Platz, Nico Hülkenberg wurde Siebter.
"Endlich haben wir mit Ferrari wieder in Kanada gewonnen. Das bedeutet so viel für das ganze Team. Es ist unglaublich, heute lassen wir es krachen", sagte ein begeisterter Vettel nach dem Rennen.
So lief das Rennen:
Schon der Start verlief für Vettel ganz nach Plan. Souverän verteidigte er seine Pole Position vor Bottas und Verstappen, die sich in den ersten Kurven ein enges Duell lieferten. Schnell vorbei war sein Heimrennen für Kanadas Hoffnung Lance Stroll. Der Williams-Pilot kollidierte in Runde eins mit Brendon Hartley, der mit seinem Toro Rosso spektakulär in die Streckenmauer krachte, kurz in die Luft stieg und dann gemeinsam mit Stroll im Kiesbett endete. "Ich hatte einen Platten kurz vor dem Unfall", funkte Stroll als Erklärung.
Umgehend befahl die Rennleitung den Einsatz des Safety-Cars. Nach der vierten Runde waren die Trümmerteile beseitigt. Vettel erwischte einen starken Neustart, setzte sich schnell von seinen Verfolgern ab.
Strategische Meisterleistung von Red Bull
Ganz andere Sorgen hatte zunächst WM-Spitzenreiter Hamilton. Der Brite beklagte Probleme mit der Leistung seines Motors, der in dieser Phase gefährlich heiß lief. "Wir suchen nach einer Lösung", ließ ihn der Mercedes-Kommandostand wissen.
In Hamiltons Rückspiegel tauchte immer größer der Red Bull von Monaco-Sieger Daniel Ricciardo auf. Nach 17 Runden kam Hamilton an die Box, holte sich neue Reifen und Kühlmittel für seinen Motor. Ricciardo nutzte dies, fuhr eine Toprunde und setzte sich einen Umlauf später nach seinem Garagenbesuch vor den Silberpfeil-Star.
Bitteres Alonso-Jubiläum
Nach 38 Runden schließlich kam auch Vettel an die Box, der Stopp lief präzise wie ein Uhrwerk und der Deutsche kam mit klarem Vorsprung weiter als Führender auf die Strecke. Knapp sechs Sekunden lag Bottas hinter ihm. Es folgten Verstappen, Ricciardo, Hamilton und Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen. Und daran sollte sich bei dem weitgehend ereignislosen Grand Prix bis zum Schluss nichts mehr ändern.
Einzig das vorzeitige Aus von Fernando Alonso in seinem 300. Formel-1-Rennen blieb Beobachtern noch zu notieren. Der Spanier musste seinen McLaren mit technischen Problemen in der 43. Runde abstellen.
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherche