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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gedenken an toten Vater Formel-1-Star nach Sieg emotional: "Er hat alles geopfert"
Beim Rennen in Monaco holte sich Charles Leclerc endlich seinen ersten "Heimsieg". Anschließend sorgte er für einen emotionalen Moment.
Seine Freude schrie Charles Leclerc schon im Boxenfunk laut heraus. Nachdem der Ferrari-Pilot als Erster die Ziellinie beim Großen Preis von Monaco überquert und sich damit nach langer Leidenszeit endlich den ersten Sieg bei seinem Heim-Rennen gesichert hatte, gab es für den 26-Jährigen kein Halten mehr. "Ja, ja, ja", schrie er Richtung seines Teams und kündigte dann eine lange Party an: "Das wird eine große Nacht", sagte er.
Der in Monaco geborene Leclerc musste auf seinen ersten Sieg im Fürstentum lange warten. Ein regelrechter Fluch lag bislang auf seinen Teilnahmen am berühmten Stadtrennen. Fünfmal war Leclerc seit seinem Debüt in der Formel 1 im Jahr 2018 bereits beim Grand Prix an den Start gegangen, hatte sich sogar bereits zweimal die Pole Position gesichert. Doch durch technische Defekte und eigene Fehler reichte es bislang nur zweimal überhaupt für die Ziellinie – und noch nie für das Podium.
Gedenken an den Vater
Jetzt kam jedoch alles anders: Mit einer starken Runde im Qualifying am Samstag sicherte sich Leclerc erneut die Pole Position und verteidigte die Position am ersten Start. Selbst ein schwerer Unfall im Feld und eine darauf folgende Rennunterbrechung brachten den Monegassen nicht ins Stolpern. Auch am zweiten Start behauptete Leclerc Platz eins und brachte den Sieg in den engen Gassen, die Überholmanöver kaum zulassen, souverän nach Hause.
Bevor Leclerc in seine angekündigte Partynacht startet, sorgte er dann aber nochmal für einen äußerst emotionalen Moment. Im Interview nach dem Rennen gedachte er seinem Vater Hervé, der 2017 nur wenige Monate vor Leclercs Formel-1-Debüt verstorben war.
"Mit Worten lässt sich das nicht erklären", sagte Leclerc mit glasigem Blick: "Das ist das Rennen, das in mir den Traum von der Formel 1 geweckt hat. Die Emotionen kamen schon auf den letzten Runden, und ich habe an meinen Vater gedacht. Es war unser gemeinsamer Traum, dass ich hier Rennen fahre und gewinne", so Leclerc weiter. "Er hat alles geopfert, damit ich hier sein kann."
Fürst Albert emotional
"Die Tatsache, dass ich hier schon zweimal auf der Pole gestanden und es nicht geschafft hatte, macht es jetzt noch besser", ging Leclerc auch auf sein bisheriges Pech ein.
Der emotionale Sieg eines der berühmtesten Söhne Monacos nahm dabei offensichtlich auch Fürst Albert sichtlich mit. Der Monarch kämpfte bei der anschließenden Siegerehrung sichtlich mit den Tränen, bevor er mit dem Versprühen einer großen Sektflasche die Partynacht einleitete – eine lange für den jungen Leclerc.
- Eigene Beobachtungen bei Sky