Formel 1 in Saudi-Arabien Dicke Überraschung im Training: Altstar vorne
Im 2. Freien Training zum Rennen im Königreich landet der Weltmeister nicht auf Platz eins. Stattdessen erreicht ein Routinier die Bestzeit – vor einem Konkurrenten.
Ist das ein erstes Anzeichen, dass die Formel-1-Saison 2024 vielleicht doch nicht einseitig verläuft wie befürchtet? Kein Max Verstappen, kein Red Bull – die karierte Flagge flatterte, und neben der großen Eins war Ungewöhnliches zu sehen: Fernando Alonso war der schnellste Mann im Flutlicht von Dschidda, der Routinier im Aston Martin hatte dem Weltmeister die Show gestohlen. Zumindest im Training bekam die Formel 1 mal ein wenig Abwechslung.
Pikant für Red Bull dazu: Neben Alonso war auch George Russell im Mercedes schneller als Verstappen, die größten Hoffnungen fing aber der Chef gleich höchstpersönlich ein. "Wenn man den Fahrern zuhört, dann fährt unser Auto hier nicht geradeaus und um keine Ecke", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bei Sky, "wir müssen mal schauen, was wir über Nacht noch machen."
Tatsächlich sind die Ergebnisse nicht überzubewerten: Die ersten beiden Sessions vor dem Großen Preis von Saudi-Arabien am Samstag (ab 18 Uhr im Liveticker bei t-online) wirkten eher wie eine Momentaufnahme. Alonso steuerte den Aston Martin in 1:28,827 Minuten um den Stadtkurs, damit war er zumindest auf eine Runde mehr als drei Zehntelsekunden schneller als Verstappen.
Für das Qualifying am Freitag (18.00 Uhr MEZ/Sky) erwartet Wolff einen spannenden Kampf um die Pole Position – allerdings unter Vorbehalt. "Acht Autos können wieder ganz eng zusammen sein", sagte er, "es sei denn Verstappen legt noch einen drauf. Ich glaube, der war mit dem Auto noch gar nicht happy."
Hülkenberg weit hinten
Die Ferraris mit Charles Leclerc und Carlos Sainz belegten die Plätze vier und sieben. Rekordweltmeister Lewis Hamilton wurde nur Achter. Nico Hülkenberg belegte im Haas den 18. Platz.
Vor dem zweiten Saisonrennen bleibt Verstappen dennoch der große Favorit. Beim Auftakt in Bahrain am vergangenen Wochenende hatte der Niederländer in den Trainings ebenfalls noch Luft nach oben, im Qualifying holte er dann die Pole Position, das Rennen gewann er mit großer Überlegenheit.
Und den Rückstand am Donnerstag hatte der Niederländer auch nur auf der schnellen Runde. Auf den Longruns war Verstappen bereits deutlich stärker als die Konkurrenz, die Rekordjagd kann also weitergehen: Saisonübergreifend hat er acht Rennen in Serie gewonnen. Den Bestwert von zehn Siegen in Folge hatte Verstappen im vergangenen Jahr selbst aufgestellt.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID