Formel 1 in Spanien Nächste Verstappen-Gala – Mercedes überrascht
Der Start zum Großen Preis von Spanien gerät turbulent. Am Ende setzt sich der Weltmeister einmal mehr durch. Dahinter gibt es gleich zwei Überraschungen.
Max Verstappen zieht in der Formel 1 weiter einsam seine Kreise. Der Niederländer gewann auch den Großen Preis von Spanien am Sonntag überlegen und baute seine Führung in der Fahrerwertung aus. Auf der Strecke bei Barcelona siegte der Red-Bull-Pilot vor den überraschend starken Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und George Russell, die es erstmals in dieser Saison gemeinsam auf das Podium schafften. Es war bereits der fünfte Sieg im siebten Saisonrennen für den Niederländer Verstappen.
Nach starken Leistungen zum Saisonbeginn verlief das Rennen für Altstar Fernando Alonso (Aston Martin) dagegen etwas schwächer, der Spanier belegte am Ende Rang sieben. Auch Ferrari hatte erneut an der Spitze nichts auszurichten: Carlos Sainz fuhr auf Platz fünf, Charles Leclerc dagegen nur auf Rang zwölf über die Linie. Der Deutsche Nico Hülkenberg belegte im Haas Rang 15 und blieb wieder ohne Punkte.
Im WM-Klassement baute Verstappen seinen Vorsprung mit dem nächsten Start-Ziel-Sieg vor Teamkollege Sergio Pérez auf 53 Punkte aus. Zwar verbesserten die Verfolger von Mercedes, Ferrari oder Aston Martin ihre Autos in Katalonien mit technischen Upgrades, doch näher an den erschreckend überlegenen Red Bull von Verstappen kam niemand heran. Im Gegenteil: Der zweimalige Champion raste kontrolliert zu seinem 40. Karrieretriumph an dem Ort, an dem er vor sieben Jahren als 18-Jähriger erstmals in der Formel 1 gesiegt hatte.
So lief das Rennen
Wie schon in der Qualifikation am Vortag gingen die Blicke aus dem Fahrerlager vor dem Start immer wieder zum Himmel. Würde das Wetter wieder unbeständig werden und für Abwechslung wie bei der Startplatzjagd sorgen? Angesichts der erdrückenden Dominanz von Champion Verstappen schien es nur im Regen eine Chance für die Verfolger zu geben.
Unter dunklen Wolken musste der Red-Bull-Star bis zur ersten Kurve kämpfen, um seine erste Pole Position in Barcelona zu verteidigen. Sainz setzte ihm im Ferrari zu, aber Verstappen behauptete seine Führung und baute dann seinen Vorsprung schnell aus.
Pech hatte Lando Norris, der Platz drei gleich an Lewis Hamilton verlor und sich dann bei einer Kollision mit dem Mercedes seines Landsmannes noch den Frontflügel am McLaren demolierte. Norris musste wenig später zur Box abbiegen. Hamilton wurde nach dem kurzen Scharmützel von Lance Stroll im Aston Martin überholt.
Hülkenberg versank chancenlos im Mittelfeld
Auch dahinter gab es einige Positionswechsel. Haas-Pilot Hülkenberg konnte wie befürchtet Startplatz sieben, den besten seit seinem Comeback zu Jahresbeginn, nicht lange halten und wurde schnell durchgereicht. Schon nach acht Runden kam der Rheinländer als erster Fahrer zum Reifenwechsel. Mit den frischen Gummiwalzen konnte der 35-Jährige ein paar schnelle Runden drehen, landete aber bald chancenlos tief im Mittelfeld.
An der Spitze kontrollierte Verstappen mühelos das Rennen. Dahinter entwickelte sich der erwartete Strategie-Wettbewerb. Sainz und Stroll setzten auf einen frühen Boxenstopp, das Mercedes-Duo Hamilton und Russell verbesserte sich so vorerst auf die Plätze zwei und drei.
Die Taktik der Silberpfeile ging auf. Nachdem sich schließlich auch Hamilton neue Reifen besorgt hatte, fiel er nur kurz wieder hinter Sainz zurück, konnte den Spanier aber bald überholen.
Ferrari muss weiter an sich arbeiten
Schwer mit Aufholarbeit waren Red-Bull-Pilot Pérez und Charles Leclerc im zweiten Ferrari beschäftigt. Pérez hatte die Qualifikation verpatzt und musste sich von Platz elf nach vorn arbeiten. Für Leclerc war es am Samstag noch schlimmer gelaufen. Wegen eines mechanischen Defekts musste Ferrari das Heck am Auto des Monegassen ausgetauscht werden. Der 25-Jährige nahm das Rennen aus der Boxengasse auf und mühte sich nur langsam Richtung Punkteränge.
Für Ferrari ist es schon früh wieder eine enttäuschende Saison. Vize-Weltmeister Leclerc kommt ebenso nicht richtig in Fahrt wie Teamgefährte Sainz, der in Barcelona auch den Kampf um einen Podestplatz gegen Mercedes-Fahrer Russell verlor.
Die einzige Sorge für den überragenden Verstappen waren indes die Streckenränder. Mehrfach räuberte der WM-Spitzenreiter zu weit über die Randsteine, ihm drohte daher eine Zeitstrafe der Rennkommissare. So weit ließ es Verstappen jedoch nicht mehr kommen. Cool verwaltete er seinen enormen Vorsprung und rollte einmal mehr als Sieger ins Ziel – auch weil der von vielen erhoffte Regen ausblieb.
- Nachrichtenagentur dpa