Mehrere Verfahren drohen Ehemaliger Box-Weltmeister Sturm bleibt in Haft
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Felix Sturm bleibt wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung inhaftiert. Doch es kommen noch weitere Probleme auf den früheren Weltklasse-Boxer zu.
Nach einem Haftprüfungstermin im Amtsgericht Köln steht fest: Der frühere Profibox-Weltmeister Felix Sturm muss weiter in der Justizvollzugsanstalt Ossendorf bleiben, weil er verdächtigt wird, Steuern hinterzogen zu haben. Zudem droht ihm weiter juristischer Ärger. Denn: das Hauptverfahren gegen den 40-Jährigen wegen des Verdachts auf Doping und Körperverletzung ist zugleich vor dem Landgericht Köln eröffnet worden.
Nach Angaben von Sturms Anwalt Gottfried Reims habe der Ermittlungsrichter bei dem Haftprüfungstermin zwar einen Haftverschonungsbeschluss mit Auflagen erlassen, wie Reims der Deutschen Presse-Agentur sagte. Das heißt, Sturm hätte theoretisch freikommen können. Die Auflagen hätten der Staatsanwaltschaft aber nicht gereicht. Sie habe Beschwerde eingereicht, über die nun erneut entschieden werden muss.
Streit um positive Dopingprobe
Sturm war am Freitag in Köln festgenommen worden, nachdem die Staatsanwaltschaft, Abteilung Wirtschaftsstrafsachen, den Haftbefehl erwirkt hatte.
Dem anderen juristischen Vorgang um Sturm liegt der Verdacht zugrunde, der Boxer sei bei einem WM-Kampf der World Boxing Association (WBA) am 20. Februar 2016 mit Stanozolol gedopt gewesen. Mit Beschluss vom 4. April habe der 2. Strafsenat des Oberlandesgerichts Köln die Anklage gegen Sturm zugelassen, wie am Mittwoch mitgeteilt wurde.
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Nach dem damals gewonnenen Kampf gegen den Russen Fjodor Tschudinow war Sturms Dopingprobe positiv ausgefallen. Der 40 Jahre alte gebürtige Leverkusener hatte dagegen geklagt, weil seiner Auffassung nach nicht nachgewiesen werden konnte, dass die Dopingprobe zweifelsfrei von ihm stammte. Es bestand der Verdacht, dass sie auf dem Weg ins Labor vertauscht oder verunreinigt worden war, hieß es.
Nachdem das Landgericht das Hauptverfahren gegen den Boxer daraufhin aufgegeben hatte, hat nun das übergeordnete Oberlandesgericht anders entschieden.
- dpa