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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Trauer um Gianna Bryant "Das größte Daddy’s Girl auf dieser Welt"
Sie war so verrückt nach Basketball wie ihr Vater, eiferte ihm nach und wollte in seine Fußstapfen treten. Gianna Bryant hatte eine besondere Beziehung zu ihrem Papa Kobe. Ihre Geschichte sollte nicht vergessen werden.
Gianna Bryant kam optisch nicht nach ihrem Vater. "Gianna sieht aus wie meine Frau, aber sie ist mehr wie ein Daddy’s Girl (zu Deutsch: Vaterkind, Anm. d. Red.). Sie ist das größte Daddy’s Girl auf dieser Welt", sagte Kobe Bryant vor etwas über zehn Jahren in einem Dokumentarfilm. Wahrscheinlich ahnte die Basketball-Legende schon damals, dass er und seine zweitälteste Tochter eine besondere Verbindung haben würden.
Gemeinsames Training, gemeinsame Liebe
Die Liebe zum Basketball-Sport teilte sie mit ihrem Vater wie keine ihrer Schwestern. Natalia Bryant, Kobes älteste Tochter, zeigte nur wenig Interesse an dem Spiel, das ihren Vater berühmt machte. Ihre Leidenschaft galt schon früh dem Volleyball. Von Papa Kobe gab es dafür die volle Unterstützung. Ihm war es nicht wichtig, dass sich seine Töchter alle für Basketball begeistern, aber als Giannas Interesse geweckt war, freute er sich darüber.
Er trainierte mit ihr, erklärte ihr alle Tricks und ging mit ihr zu Spielen. Kurz vor Weihnachten erwischten die TV-Kameras Vater und Tochter beim Spiel der Los Angeles Lakers gegen die Denver Nuggets auf der Tribüne. Sie diskutierten über einen Spielzug, ein Sinnbild für die Beziehung der beiden.
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"Hey, ich hab das im Griff"
Im Oktober 2018 war Kobe Bryant in der US-Talkshow von Jimmy Kimmel zu Gast und sprach ausführlich über die Liebe seiner Tochter zum Basketball. Kimmel fragte Bryant, ob seine Tochter in der WNBA, der höchsten Basketball-Liga für Frauen in den USA, spielen wollte. Bryant antwortete, ohne zu zögern: "Auf jeden Fall! Wenn wir essen gehen und auf Fans treffen, sagen sie oft: 'Du und V (Vanessa, Bryants Ehefrau, Anm. d. Red.) müsst noch einen Jungen bekommen, der dein Erbe fortführt.' Sie antwortet dann: 'Hey, ich hab das im Griff.'"
Tatsächlich trauten ihr viele eine große Karriere zu. NBA-Legende Reggie Miller und Kobe Bryant wurden im Herbst 2018 dabei gefilmt, wie sie über ihre Zukunft diskutieren. Miller wollte Bryant überreden, seine Tochter an die University of California zu schicken, wo Miller selbst spielte. Doch Bryant widersprach: "Sie ist wild entschlossen, auf die UConn zu gehen." Die UConn, die University of Connecticut, ist das Epizentrum des Frauen-Basketballs.
Ganz wie ihr Vater war sie gepackt vom Ehrgeiz, strebte nicht nach Platz zwei oder drei. Nein, Gianna Bryant wollte das Beste haben und dafür alles geben. Sie wollte ihren eigenen Fußabdruck in der Welt des Basketballs hinterlassen.
Gianna Bryant hinterlässt drei Schwestern und ihre Mutter.