"The Big German" Wie ein 20-Jähriger aus Berlin den US-Sport aufmischt
Im März spielt der College-Basketball in den USA verrückt. "March Madness" nennen die Amerikaner das Turnier um den Titel. Für die großen Schlagzeilen sorgt aktuell Moritz Wagner.
Fast 70.000 Zuschauer im Alamodome in San Antonio waren Zeuge von einer Leistung, die landesweit für Staunen sorgte. Moritz Wagner von den Michigan Wolverines führte sein Team mit 24 Punkten und 15 Rebounds ins Finale der US-Collegeliga NCAA. Mit 69:57 gewann sein Team gegen die Loyola Ramblers aus Chicago. "Gibt es irgendwas, das er nicht kann?", fragte die renommierte "New York Times". Auch Dirk Nowitzki schaute dem 20-Jährigen gespannt zu.
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"Das ist ziemlich cool"
Satte 2,11 Meter misst Wagner, der in Michigan "Big Moe" oder "The Big German" genannt wird. Der gebürtige Berliner kam nach dem Spiel aus dem Grinsen nicht mehr heraus. "Unglaublich. Ich genieße es so sehr", jubelte er, bloß um danach wieder ganz nüchtern festzustellen: "Einen Schritt müssen wir noch gehen."
Wagner ist bescheiden, gibt alles für den Erfolg des Teams. "Ich habe nur versucht, meinen Job zu machen", sagte er. Seinen "Job" machte er besonders gut. Denn eine Ausbeute von mindestens 20 Punkten und 15 Rebounds in einem Final-Four-Spiel in den vergangenen 40 Jahren nur den späteren Superstars Larry Bird (1979) und Hakeem Olajuwon (1983) gelungen. "Wow, das ist ziemlich cool", kommentierte Wagner.
Im Finale trifft der deutsche Power Forward mit seinen Wolverines auf die Villanova Wildcats, die als Favorit ins Endspiel gehen. Am Montag (Ortszeit) geht es dann um den Titel. Die richtigen Voraussetzungen für den Titel bringt Wagner jedenfalls nicht nur aufgrund seiner spielerischen Klasse mit: 2011 und 2014 war der heutige Nationalspieler Niels Giffey mit den UConn Huskies College-Meister geworden – wie Wagner ein Berliner.
- sid
