Keine Demos mehr in der Stadt Nürnberger "Querdenker" geben auf
Nach dem gekippten Verbot einer Kundgebung waren nur wenige "Querdenker" zu der Veranstaltung erschienen. Jetzt will die Bewegung keine Demonstrationen mehr in Nürnberg organisieren.
Nachdem am Samstag deutlich weniger Teilnehmer zur Veranstaltung von "Querdenken 911" in Nürnberg gekommen waren, hat die Initiative angekündigt, nicht mehr in Nürnberg demonstrieren zu wollen. In einer Pressemitteilung kündigen die "Querdenker" eine neue "Proteststrategie" an, die auf die Eigeninitiative der Mitglieder in deren Alltag setzt.
Der Kundgebung am Samstag auf dem Volksfestplatz war ein juristisches Tauziehen vorhergegangen. Nachdem die Stadt Nürnberg die "Querdenken"-Versammlung verboten hatte, zogen die Organisatoren zunächst vor das Verwaltungsgericht im mittelfränkischen Ansbach.
Dort wurde eine stationäre Demonstration ohne Protestzug auf dem Festplatz genehmigt, die Teilnehmerzahl wurde von den Richtern genehmigt. Nachdem die Stadt ihrerseits gegen die Entscheidung vorging, bestätigte am Freitagabend der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in München in dem Eilverfahren die Genehmigung der Kundgebung.
Dann erschienen allerdings nur etwa 1.200 Menschen statt der erwarteten 3.500. "Demonstrationen in der bisherigen Form werden uns nicht mehr weiterbringen", heißt es in der Pressemitteilung zum "Abschied von der Demo-Bühne". Etwa 300 Menschen hatten sich zu einer Gegendemonstration auf Fahrrädern versammelt.
Die "Querdenker" haben sich im April 2020 als Gegner der Corona-Maßnahmen gegründet. Innerhalb der Szene gibt es extremistische Strömungen, Verschwörungsgläubige und Anhänger der "Reichsbürger". Mittlerweile werden Teile der "Querdenken"-Bewegung bundesweit vom Verfassungsschutz beobachtet.
- Eigene Recherchen
- "nordbayern.de": "So lief die Querdenken-Demo in Nürnberg", "Querdenker wollen nicht mehr in Nürnberg demonstrieren"
- Polizei Mittelfranken: Pressemitteilung vom 15. März
- "Tagesschau": "Querdenker werden nun bundesweit beobachtet"
- Mit Material der dpa
- Pressemitteilung von "Querdenken 911"