Polizei klärt auf Warum der FCN in Gruppen trainieren darf
In Nürnberg können die FCN-Spieler nach dem Ablauf der Corona-Quarantäne wieder in kleineren Gruppen trainieren. Das stößt auf Unverständnis – immerhin gilt deutschlandweites Kontaktverbot.
Nach einem positiven Covid-19-Test von FCN-Profi Fabian Nürnberger am 13. März war die gesamte "Club"-Mannschaft samt Betreuerstab in Nürnberg unter Quarantäne gestellt worden. Doch auch nach dem Ablauf der häuslichen Isolation geht es für die Mannschaft von Trainer Jens Keller nicht so weiter, wie gewohnt.
Mannschaftstraining ist vorerst nicht geplant, hatte Sportvorstand Robert Palikuca der "Bild" vergangene Woche gesagt. "Wann das soweit sein wird, kann ich im Moment noch nicht sagen", so Palikuca. Diesen Montag startete der 1. FC Nürnberg nun mit gemeinsamen Trainingseinheiten – allerdings unter strikten Vorgaben.
Geduscht wird zu Hause
So werden Spieler nur in kleineren Gruppen "auf freiwilliger Basis" trainieren, heißt es auf der FCN-Webseite. In den Fitnessraum dürfen nur drei Spieler gleichzeitig rein, um ihr Krafttraining zu absolvieren. "Alle Spieler werden sich an die aktuell geltenden Hygienevorschriften halten", so der FCN. "Und deshalb auch bereits im Trainingsoutfit zur Einheit erscheinen und anschließend zuhause duschen."
Die Nachricht stieß bei manchen Bürgern offenbar auf Unverständnis. "Spieler dürfen sich an Fitnessgeräten anstecken, der einfache Bürger darf wegen Infektionsgefahr alleine nicht auf Parkbank sitzen", beschwerte sich ein Nutzer auf Twitter bei der Polizei Nürnberg.
Seit dem 21. März gelten in Bayern Ausgangsbeschränkungen, das verlassen der eigenen Wohnung ist nur aus einem triftigen Grund gestattet. Zudem sind Sportplätze und Fitnessräume für den Betrieb geschlossen.
Doch anders als für die meisten Bürger ist Sport für die "Club"-Spieler kein Freizeitvergnügen, sondern ihr Brotverdienst. "Die "Club"-Spieler gehen ihrem Beruf nach", schrieb die Polizei Nürnberg auf Twitter. "In ihrer Freizeit unterliegen diese ebenso den Ausgangsbeschränkungen."
Unterdessen hat sich FCN-Torhüter Christian Mathenia ebenfalls kritisch über die Wiederaufnahme von Einheiten mit der Mannschaft geäußert. Gegenüber "Kicker" sagte er, dass er es für das falsche Signal halte, wenn andere Profiklubs das Individualtraining aufhoben. "Für den Fußball ist die Situation sicher nicht einfach, er sollte sich aber nicht über gesellschaftliche Probleme stellen, " so Mathenia.
- Nachrichtenagenturen sid, dpa
- "Kicker": "Mathenias Kritik an Kleingruppen"