Bundesweiter Vergleich Nürnberg glänzt bei Ausbau von öffentlichem Nahverkehr

Nürnberg treibt den Ausbau des Nahverkehrs voran und liegt bundesweit auf einem Spitzenplatz. Während U-Bahn und Straßenbahn wachsen, gibt es auch Rückschläge.
Die Frankenmetropole hat in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte beim Ausbau ihres öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) erzielt.
Laut einer aktuellen Studie der Umweltorganisation Greenpeace verzeichnete die Stadt zwischen 2023 und 2025 einen Anstieg des Angebots an Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen um 5,4 Prozent. Damit positioniert sich Nürnberg bundesweit auf dem zweiten Platz unter den Großstädten.
Die Untersuchung, die die 30 größten Städte Deutschlands analysierte, basierte auf der Anzahl der Abfahrten aus öffentlich zugänglichen Fahrplandaten. Während Städte wie Leipzig mit einer Zunahme von 14,6 Prozent glänzen, stagniert das Angebot in anderen Metropolen wie Berlin. Augsburg liegt bei der Erhebung mit einem Plus von 1,4 Prozent ebenfalls im oberen Drittel, München befindet sich im Mittelfeld. Greenpeace betont, dass ein jährliches Wachstum des ÖPNV-Angebots um mindestens 4,5 Prozent erforderlich sei, um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen.
Investitionen in die Schieneninfrastruktur
Besonders hervorzuheben sei Nürnbergs Engagement im Bereich des Schienenverkehrs. Bereits 2021 beschloss die Stadt, das U-Bahn-Netz zu erweitern. Aktuell befindet sich die Verlängerung der U2 in Planung.
Auch das Straßenbahnnetz erfährt bedeutende Erweiterungen. Im Rahmen des Projekts "Tram+" plant die Stadt bis 2030 mehrere neue Strecken, darunter die Verbindung der Wendeschleife Gibitzenhof mit dem Knoten Finkenbrunn. Diese Maßnahme soll nicht nur die Netzstabilität erhöhen, sondern auch neue Direktverbindungen ermöglichen.
Herausforderungen durch Fachkräftemangel
Ein weiteres Thema, das in Nürnberg seit längerem diskutiert wird, ist die Einführung einer Magnetschwebebahn. Dieses innovative Verkehrsmittel könnte die Mobilität in der Region revolutionieren und als Vorzeigeprojekt für moderne Stadtentwicklung dienen. Allerdings stehen dem hohe Investitionskosten und technische Herausforderungen gegenüber. Aktuell befindet sich das Projekt in der Prüfungsphase, wobei sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Aspekte berücksichtigt werden.
Trotz dieser positiven Entwicklungen steht aber auch Nürnberg vor Herausforderungen. Der Fachkräftemangel, insbesondere der Mangel an Busfahrerinnen und Busfahrern, führte Anfang 2023 und erneut Anfang 2024 zu einer Reduzierung des Busangebots. Zudem belasten finanzielle Engpässe das ÖPNV-Budget, was künftig zu Einschränkungen führen könnte.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Recherche der Redaktion