Aber nicht überall In Nürnbergs Einkaufsstraßen sind mehr Leute unterwegs
Manche Einkaufsstraßen in der Innenstadt haben 2024 ein dickes Frequenzplus verzeichnet, in einer Straße ist das Gegenteil der Fall. Die Stadt versucht, gegenzusteuern.
Die Innenstadt in Nürnberg ist im Wandel. Vor allem Insolvenzen und Geschäftsaufgaben verschiedener Ketten haben in Teilen der Fußgängerzone ihre Spuren hinterlassen. Vor allem die Breite Gasse hat zuletzt stark unter Leerstand gelitten. Jetzt vermeldet die Stadtverwaltung positive Nachrichten aus der Innenstadt – aber nicht aus allen Ecken.
In mehreren "Schlüsselstraßen" seien 2024 deutlich mehr Fußgänger als im Vorjahr unterwegs gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung. Besonders erfreulich sei die Entwicklung in der Karolinenstraße. Dort seien im vergangenen Jahr 12,8 Millionen Passanten gezählt worden – knapp fünf Prozent mehr als 2023.
Mehr Fußgänger in der Breiten Gasse als in der Kaiserstraße
Auch die Kaiserstraße, die als nobelste Einkaufsstraße der Stadt gilt, verzeichnete ein Wachstum von 4 Prozent und kam auf 6,3 Millionen Besucher. Wirtschaftsreferentin Andrea Heilmaier (CSU) sagt, die Stadt sei auf einem guten Weg, was die Belebung der Innenstadt angeht. "Die Zahlen bestärken uns darin, unser Engagement fortzusetzen und an den Stellen, an denen Handlungsbedarf besteht, intensiv zu arbeiten", so die Referentin.
So werden die Besucherströme gemessen
An sechs Standorten in der Nürnberger Innenstadt wird über eine Laserfrequenzmessung ermittelt, wie viele Passanten dort unterwegs sind. Die gewonnenen Daten helfen, Bewegungsströme zu analysieren und gezielte Maßnahmen für die Entwicklung der Innenstadt abzuleiten, so die Stadt.
Wo Handlungsbedarf besteht, zeigen auch die Zahlen einmal mehr. In der Breiten Gasse gingen nämlich die Frequenzen 2024 um 6,5 Prozent zurück, wie Heilmaier auf Nachfrage mitteilte. Dennoch waren dort mit 6,9 Millionen Besuchern 2024 mehr Menschen unterwegs als in der Kaiserstraße.
Umgestaltung der Breiten Gasse angelaufen
Heilmaier verweist in dem Zusammenhang darauf, dass die Stadt bereits Maßnahmen ergriffen habe, um die Breite Gasse zukunftsfähig zu machen. Ein Beispiel sei die Umgestaltung der Straße: Unter anderem bekommt sie ein neues Pflaster, zudem werden dort Bäume gepflanzt.
Die Vorarbeiten dafür haben bereits begonnen. Nach Abschluss der Bauarbeiten im Herbst 2027 soll die Straße von einer verbesserten Infrastruktur, einer gesteigerten Aufenthaltsqualität und einem positiveren Image profitieren, so die Wirtschaftsreferentin. Außerdem erhofft sie sich positive Effekte dadurch, dass die Versicherungskammer Bayern das leer stehende Einkaufszentrum City-Point kürzlich gekauft hat.
Diese will für das Gebäude gemeinsam mit der Stadt ein neues Nutzungskonzept entwickeln. Die Stadt wiederum hat den ehemaligen Kaufhof in unmittelbarer Nachbarschaft erworben. Das neue Konzept soll beide Leerstände umfassen. Im Gespräch ist, dass in den Gebäuden unter anderem ein Kongresszentrum und Räume für die Hochschulen in der Region entstehen sollen. Das setze wichtige Impulse für die Entwicklung der Breiten Gasse, so Heilmaier.
- Anfrage an die Wirtschaftsreferentin
- Pressemitteilung der Stadt Nürnberg vom 15. Janaur 2025