Straftaten reduzieren Politprominenz macht Sicherheitsrundgang am Hauptbahnhof
Politischer Ortstermin: Waffenverbotszonen und mehr Polizeistreifen sollen den Hauptbahnhof Nürnberg sicherer machen.
Der Hauptbahnhof Nürnberg hat sich einen unrühmlichen Namen als einer der gefährlichsten Bahnhöfe Deutschlands gemacht. Oberbürgermeister Marcus König, Ministerpräsident Markus Söder und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (alle CSU) haben sich am Freitag gemeinsam mit Landes- und Bundespolizei ein Bild von der Lage gemacht – und neue Maßnahmen verkündet, die die Sicherheit vor Ort erhöhen sollen.
König kündigte an, dass die Stadt um den Hauptbahnhof eine Waffenverbotszone einrichten werde. Der Stadtrat wolle dies noch im ersten Quartal des neuen Jahres beschließen, sagte der Oberbürgermeister t-online. Auch der Nelson-Mandela-Platz südlich des Hauptbahnhofs solle zur Waffenverbotszone erklärt werden.
Polizei: "Signifikanter Rückgang" an Straftaten
Polizeipräsident Adolf Blöchl verwies bei dem Termin darauf, dass die Polizei die Situation am Bahnhof seit Jahren im Blick und bereits mehrere Maßnahmen umgesetzt habe. So sei etwa die Polizeipräsenz erhöht und die Videoüberwachung ausgebaut worden. Diese zeigten Wirkung, so sei die Anzahl an Straftaten 2024 erstmals seit der Corona-Pandemie wieder "signifikant zurückgegangen". Genaue Daten lägen allerdings erst im März vor.
Dass am Hauptbahnhof weiter Handlungsbedarf besteht, bescheinigte den Politikern und der Polizei beim Rundgang eine Bäckereiverkäuferin. Die Frau arbeitet in der Königstorpassage, die den Bahnhof mit der Innenstadt verbindet. Die Situation vor Ort sei schlimm, sagte sie. Immer wieder verrichteten Obdachlose außerhalb der Toiletten ihre Notdurft, auch werde sie regelmäßig wegen ihres Migrationshintergrundes beschimpft.
Herrmann: Drogenhunde häufiger im Bahnhof
Ministerpräsident Söder sagte bei dem Ortstermin, er kenne den Bahnhof seit seiner Kindheit und wisse um die Herausforderungen vor Ort. "Wir werden nicht alle Probleme lösen können, wollen aber die Straftaten reduzieren", so Söder weiter. Auch der Bund müsse handeln. Etwa müssten straffällige Asylsuchende konsequenter abgeschoben und die Cannabis-Teillegalisierung zurückgenommen werden, forderte der gebürtige Nürnberger.
Innenminister Herrmann kündigte an, dass künftig die gemeinsamen Fußstreifen von Landes- und Bundespolizei im und um den Hauptbahnhof weiter verstärkt werden sollen. Auch sollen 2025 Bereitschaftspolizisten eingesetzt werden, um die Polizeipräsenz weiter zu verstärken. Außerdem sollen Drogenhunde häufiger am Bahnhof unterwegs sein.
- Reporter vor Ort