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Bayern | Kaufkraftranking: München und Nürnberg nicht auf Spitzenplatz


Kleinstädte hängen Großstädte ab
Hier ist die Kaufkraft in Bayern am höchsten

Von dpa, t-online, dan

Aktualisiert am 01.12.2024Lesedauer: 2 Min.
Die Innenstädte von Nürnberg (l.) und München (r.): Beide Städte sucht man unter den Spitzenplätzen vergebens.Vergrößern des Bildes
Die Innenstädte von Nürnberg (l.) und München (r.): Beide Städte sucht man unter den Spitzenplätzen vergebens. (Quelle: imago)
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Ein neues Ranking soll zeigen, wo die Kaufkraft im Verhältnis zu den Preisen vor Ort am höchsten ist. Bayerische Kreise liegen ganz vorn – doch die Platzierung von München und Nürnberg überrascht.

Bayern hat Deutschlands Kaufkraftriesen. Das will ein aktuelles Ranking des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln belegen. Die Forscher haben die Kaufkraft im Land verglichen – bereinigt um die regionalen Preisunterschiede. In der Liste der 400 Kreise, Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland gehen nicht nur die Plätze eins und zwei nach Bayern, sondern auch insgesamt 28 der ersten 50. Doch weder München noch Nürnberg sind ganz vorn mit dabei.

Die Spitzenplätze belegen die Landkreise Starnberg und Miesbach, die hinlänglich für die Millionärsdichte an Starnberger See und Tegernsee bekannt sind. Zwar ist es dort überdurchschnittlich teuer, doch die Einkommen sind so hoch, dass sie das mehr als ausgleichen.

Schöne Natur zieht Geld an

So bleibt in Starnberg von einem nominalen verfügbaren Durchschnittseinkommen von 40.205 Euro angesichts der hohen Preise noch ein reales Einkommen von 35.392 Euro, in Miesbach sind es nominal 38.621 und real 35.335 Euro. Deutscher Durchschnitt sind 25.790 Euro. Die Zahlen beruhen auf Daten aus den Jahren 2022 und 2023.

Es sei auffällig, dass das Ranking von vielen touristisch attraktiven Regionen angeführt werde, schreibt Studienautor Christoph Schröder. "Schöne Landschaften ziehen Geld an." Die Plätze drei und vier gehen nach Nordfriesland mit Sylt und den Hochtaunuskreis bei Frankfurt, doch auf Platz fünf wird es bereits wieder bayerisch.

Kleinstadt aus dem Fichtelgebirge hängt bayerische Großstädte ab

Wer hier München oder Nürnberg vermutet, täuscht sich allerdings. Denn Einkommen ist bei der Kaufkraft nicht alles: Stattdessen klettert Wunsiedel im Fichtelgebirge mit Platz 55 beim Einkommen dank der viertniedrigsten Lebenshaltungskosten – 9,2 Prozent unter dem Bundesschnitt – auf eine Kaufkraft von 31.011 Euro. Genug für die absolute Spitzengruppe.

München Stadt und Landkreis können da nicht mithalten, die beiden höchsten Preisniveaus – 24,4 und 17 Prozent über dem Bundesdurchschnitt – lassen die hohen Einkommen hier abschmelzen. Dennoch reicht es für den Landkreis noch bundesweit für Platz neun, für die Landeshauptstadt für Rang 33.

Nürnberg zählt zu Schlusslichtern – fränkische Kleinstadt weit vorne

Nürnberg zählt sogar zu den bayerischen Schlusslichtern im Ranking. Nur Passau und Augsburg schneiden noch schlechter ab. Die schwäbische Großstadt belegt den bundesweiten Platz 391. Der Grund: In Augsburg treffen ein unterdurchschnittliches Einkommen auf überdurchschnittliche Preise. Insgesamt finden sich am Ende des Rankings nur Städte. Sie haben laut Studienautor Christoph Schröder vom IW in der Regel eine andere Bevölkerungsmischung als die Landkreise und oft höhere Lebenshaltungskosten.

Auch der Großteil der auf Wunsiedel folgenden bayerischen Landkreise sind "Hidden Champions" mit soliden Einkommen und durchschnittlichen oder unterdurchschnittlichen Kosten, wie Schröder sagt: Donau-Ries, Erlangen-Höchstadt, Aichach-Friedberg oder Coburg. Beste kreisfreie Stadt im Freistaat ist dabei das kleine Schwabach mit dem bundesweiten Rang 17 – dank hohem Einkommen und relativ durchschnittlicher Preise.

Die Studie hat das IW mit einem selbst entwickelten Preisindex erhoben, der auf Millionen teilweise automatisiert erhobener Preisdaten aus dem Jahr 2023 basiert. Entscheidender Treiber sind dabei die Wohnkosten. Rechnet man sie heraus, bleibt von den Differenzen nicht viel übrig.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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