"Alle Menschen geschädigt" Bürgermeister wütet – wegen geschädigter Bäume
Unbekannte sollen in Nürnberg zwei Bäume mutwillig beschädigt haben. Warum das Bürgermeister Christian Vogel zum Kochen bringt.
Hitze ist gerade wieder einmal in alle Munde – und damit auch die Frage: wie kann man verhindern, dass sie in einer dicht bebauten Stadt, wie Nürnberg, zum Problem wird? Die Antwort ist nicht selten mehr Grün. Bäume spielen dabei eine besondere Rolle. Doch daran haben sich Unbekannte in Nürnberg zu schaffen gemacht, wie die Stadt am Freitag mitteilte.
In der Nacht von Montag auf Dienstag wurde ein rund 20 Jahre alter Japanischer Kirschbaum auf dem Willy-Brandt-Platz in Nürnberg gefällt. Der Baum, der einen Durchmesser von 42 Zentimetern hatte, wurde offenbar mit einer Seilsäge gezielt gefällt. Der entstandene Schaden wird auf rund 4.000 Euro beziffert, so der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR).
Bürgermeister und Erster SÖR-Werkleiter Christian Vogel (SPD) äußerte sich empört: "Da wird ein 20 Jahre alter, gesunder, gut gewachsener Baum mitten im Zentrum von Nürnberg gefällt." Hier habe sich jemand genau überlegt, wie er vorgehe, ist Vogel überzeugt. "Wenn es bei solchen Menschen noch nicht angekommen sein sollte, hier nochmal die Kurzfassung: Bäume sind unsere Verbündeten im Kampf gegen Hitze und Klimawandel. Wer so etwas macht, schädigt nicht nur den Baum, sondern alle Menschen dieser Stadt."
Weiterer Baum auf Wöhrder Wiese gefällt – wegen Antisemitismus?
Ebenfalls am Dienstag wurde ein weiterer Fall auf der Wöhrder Wiese festgestellt. Ein frischgepflanzter Baum, der zu den 15 Bäumen der Partnerstädte gehört, wurde mutwillig beschädigt. Betroffen: Die Schmalblättrige Esche, die Nürnbergs israelischer Partnerstadt Hadera zugeordnet ist. Alle andere Bäume blieben unbeschädigt.
Bürgermeister Vogel vermutet deshalb eine politisch motivierte Tat: "Diese Bäume sind ein Symbol für ein friedliches Miteinander und Toleranz. Auch wenn man das politische Geschehen im Nahen Osten nicht billigen mag: Einen Baum zu beschädigen, ist definitiv der falsche Weg, seine Meinung zu äußern." Dafür gebe es in der Demokratie andere, friedlichere Möglichkeiten. Vogel kündigte an, die Taten nicht tolerieren zu wollen. Die Stadt erstattete in beiden Fällen Anzeige.
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- Pressemitteilung der Stadt Nürnberg vom 2. August 2024