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Nürnberg: Autofahrer häufiger im Stau – Baustellen schuld?


Wegen Baustellen?
Nürnberger stehen häufiger im Stau

Von Patrick Sadi

01.07.2024Lesedauer: 2 Min.
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Stau vor dem Nürnberger Opernhaus: Stau kostet Autofahrer in der Stadt nicht nur Zeit, sondern auch Geld. (Quelle: IMAGO/Ardan Fuessmann/imago-images-bilder)

2023 verbrachten Autofahrer in Nürnberg im Durchschnitt mehr als einen vollen Tag im Stau. Das Verkehrsplanungsamt hält von der Statistik allerdings nichts.

Die Nürnberger haben im vergangenen Jahr deutlich länger im Stau gestanden als noch 2022. Das Verkehrsaufkommen steigt deutschlandweit, teilt der Datendienstleister Inrix mit. Laut seiner neuesten Erhebung verbringt ein Autofahrer in Deutschland im Jahr insgesamt 40 Stunden im Stau und damit drei Stunden mehr als noch 2022.

In Nürnberg waren es demnach durchschnittlich 29 Stunden – in Berlin (55 Stunden), Stuttgart (53 Stunden), München (52 Stunden), Köln (50 Stunden) und Düsseldorf (49 Stunden). Im Deutschland-Ranking belegt die Frankenmetropole Platz 27. Allerdings liegt die Steigerung mit sechs Stunden im Vergleich zum Vorjahr deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Autos stauen sich auf einer Straße: Der Verkehrsdatenanbieter Inrix hat eine Studie zu Auswirkungen von Verkehrsstaus vorgestellt.
Autos im Stau. (Quelle: Monika Skolimowska/Archiv/dpa)

Wie kommen die Berechnungen zustande?

Inrix hat für die Erhebung typische Pendlerstrecken betrachtet. Der Dienstleister bezieht sich dabei auf anonymisierte Handy- und Fahrzeugdaten und nach eigenen Angaben auch auf kommunale Aufzeichnungen von 2023 sowie aus dem ersten Quartal dieses Jahres.

Für städtische Verkehrsplanung nicht von Relevanz

Ist es also an der Zeit zu handeln? Frank Jülich, Leiter des Verkehrsplanungsamts, sagt: "Die hohe Anzahl an Staustunden ergibt sich nicht im Nürnberger Stadtverkehr, sondern auf den Autobahnen rund um Nürnberg mit ihren baustellen- und unfallbedingten Behinderungen." Dennoch fließen diese Daten in die Erhebung mit ein. Damit sei die Studie höchst zweifelhaft in ihrer Aussagekraft für die jeweilige Stadt, meint Jülich.

Was aber stimmt, ist, dass es auf Nürnbergs Straßen voller wird – zumindest auf dem Papier. Stand Mai 2024 sind in Nürnberg 327.107 Kraftfahrzeuge zugelassen. Diese Zahlen würden allerdings nichts über die Nutzung der Autos aussagen, merkt Jülich an.

Zwar nehme der Kfz-Verkehr in jüngster Zeit tendenziell wieder zu, die Entwicklung des innerstädtischen Verkehrs als auch der Verkehr über die Stadtgrenze weise aber seit vielen Jahren eine konstante oder sogar abnehmende Verkehrsmenge auf. So habe die Stadt den Anteil des Kfz-Verkehrs an allen Wegen der Nürnberger Bevölkerung von 47 Prozent im Jahr 2005 auf 32 Prozent im Jahr 2023 gesenkt.

Nürnberg baut und verteilt den Straßenraum teilweise neu

An mehreren Stellen treibt die Stadt ihr Ziel voran, den Kfz-Verkehr zur Förderung umweltfreundlicher Mobilität weiter zu reduzieren. Beispiele dafür gibt es viele: Die Bayreuther Straße erhält bis Herbst 2025 ein Rasengleis und eine neue Endhaltestelle für die Straßenbahn sowie rot markierte Radwege. Auch der Plärrer soll grüner und ansprechender werden – hier rollen die Bagger voraussichtlich ab Mitte 2025.

Sind also Baustellen dafür verantwortlich, dass die Nürnberger länger im Stau stehen? "Baustellen führen nicht automatisch zu Stausituationen", stellt Frank Jülich fest. Frühzeitige Information, weiträumige Umleitungen und ausreichende Beschilderung würden dazu führen, dass andere Routen oder Verkehrsmittel gewählt werden. Diese Erfahrung habe man selbst bei Spurreduzierungen an belasteten Knotenpunkten gemacht.

Was es jeden Einzelnen kostet, wenn der Verkehr doch nicht rollt, hat Inrix übrigens auch berechnet: 437 Euro pro Jahr und Autofahrer im deutschen Durchschnitt. Nürnberger Autofahrer kommen demnach auf jeweils 309 Euro. 3,2 Milliarden Euro koste der Stau in ganz Deutschland pro Jahr.

Verwendete Quellen
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