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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Ist schon dreckig" Rock im Park wird sein Müllproblem nicht los
Sobald die ersten Camper Rock im Park verlassen, kommt das zum Vorschein, was sie hinterlassen. Das ist auch in diesem Jahr jede Menge Müll.
Bierdosen, ganze Campingstühle und Klopapier – all das findet man am Sonntagabend auf den Campingplätzen von Rock im Park. Obwohl das Festival noch läuft und Die Ärzte noch nicht einmal die Bühne betreten haben, packen die ersten zusammen. Damit kommt auch das zum Vorschein, was sie hinterlassen – jede Menge Müll.
"Ist schon dreckig", resümiert eine Besucherin namens Doro. Sie bringt gerade ihre ersten Sachen Richtung Auto, zusammen mit einer Freundin namens Hannah campt sie noch bis Montag. Beide beteuern, dass sie ihren Müll mitnehmen werden. Hannah kommt aus Berlin und ist das erste Mal bei Rock im Park.
Einige wenige seien das Problem
Rund 70 Bands standen in Nürnberg an den drei Tagen seit Freitag auf den drei Bühnen. Zum Abschluss am Sonntagabend sollten unter anderem die Berliner Punkrocker Die Ärzte, die US-Rockband Queens Of The Stone Age und die Metal-Band Avenged Sevenfold spielen.
"Die Veranstalter geben sich hier schon sehr viel Mühe", sagt die junge Frau, auf anderen Festivals sei es viel schlimmer. Hannah betont, es seien einige wenige, die ihren Müll hinterlassen und damit das Image des Festivals beschädigen. Sie sagt: "Der Großteil der Szene ist ordentlich."
Auch Franzi, die aus der Stuttgarter Gegend nach Nürnberg angereist ist, findet: "Eine gewisse Grundordnung muss auf Festivals sein". Sie sei schon öfter bei Rock im Park gewesen, früher sei es "katastrophal" gewesen. Mittlerweile sei es besser geworden. Sie findet aber: "Ein bisschen Dreck ist bei Festivals in Ordnung."
"Vor 15 Jahren war es wirklich schlimm gewesen"
Ein anderer Besucher, der gerade einen Sack mit Pfandflaschen Richtung Ausgang schleppt, findet den Müll an einigen Stellen "discusting" – also widerwärtig. Er stellt sich als Mufti vor und sagt, dass er nur 10 Minuten vom Festivalgelände entfernt wohne. Schon vor 15 Jahren sei er hier gewesen, da sei es wirklich schlimm gewesen mit dem Müll. Er betont aber: "Es tut sich was."
Das sagt auch Karl Peßler. Er ist schon seit mehr als 20 Jahren für den Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR) – jener städtischer Tochterbetrieb, der sich um die Sauberkeit in Nürnbergs Parks kümmert – bei Rock im Park im Einsatz. Ein detailliertes Bild darüber, wie viel Müll Besucher wie Veranstalter hinterlassen, könne man sich aber erst am Dienstag machen. Dann übernimmt die Stadt wieder das Gelände vom Veranstalter. Bis dahin muss der Veranstalter des Festivals es reinigen.
- Reporter vor Ort