Tötung noch nicht vom Tisch Nürnberger Tiergarten prüft Angebote für Paviane
Der Nürnberger Tiergarten hatte angekündigt, aus Platzgründen gesunde Paviane töten zu wollen. Nun prüft er Angebote von Einrichtungen, die die überzähligen Affen übernehmen wollen.
In der Diskussion um die Tötung von gesunden Pavianen will der Nürnberger Tiergarten nun neue Angebote von Einrichtungen, die die überzähligen Affen übernehmen wollen, prüfen. In der vergangenen Woche hatte der Tiergarten angekündigt, einzelne Tiere aus der Gruppe der Guinea-Paviane töten zu wollen.
Diese sei zu groß für das Gehege geworden und die soziale Struktur ungünstig. Die Abgabe an andere Halter war nach Angaben des Tiergartens nicht möglich. Eine Auswilderung komme ebenfalls nicht infrage, weil es keine geeignete Gebiete in den Herkunftsregionen gebe.
Tierschutzorganisationen drohen mit Anzeige
Seitdem sind laut dem Tiergarten drei Anfragen von Einrichtungen eingegangen, die die Paviane beherbergen könnten. Darunter etwa auch die Tierschutzorganisation Great Ape Projekt, die nach eigenen Angaben die Paviane in eine staatlich anerkannte Primatenschutzeinrichtung in Großbritannien holen könnte. Sie könnten innerhalb kürzester Zeit in einem europaweit zugelassenen Quarantäne-Transport abgeholt werden – zur Not kostenlos.
Am Ende werde jedoch das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) entscheiden, ob die Angebote eine Option seien oder nicht, so der Tiergarten am Montag. Die 45-köpfige Pavian-Gruppe sei Teil des EEP, das in der Regel einen Transfer empfehle.
Die Tierschutzorganisation Peta hat dem Tiergarten Nürnberg bereits mit einer Strafanzeige gedroht, sollten die Verantwortlichen tatsächlich gesunde Pavian-Affen töten. Auch die Organisation Great Ape Project kündigte an, in dem Fall Strafanzeige stellen zu wollen.
- Mit Material der dpa