Demos bremsen Verkehr aus Streikwelle geht weiter: Das war in Nürnberg am Mittwoch geschlossen
Die für Mittwoch erwartete Warnstreikwelle in Kindergärten, Krippen und Horten hat begonnen. Was in Nürnberg diesmal geschlossen bleibt – und ansonsten los ist.
Für den Mittwoch sind fast überall im Freistaat Ausstände geplant. Der Schwerpunkt liegt auf Kitas – unter anderem in Nürnberg. Die Gewerkschaft Verdi geht von einer hohen Beteiligung mit "sicherlich Tausenden Warnstreikenden" aus.
In Mittelfranken sollen ebenfalls die Behindertenhilfe, die AWO-Einrichtungen und die Kliniken Nürnberg, Nürnberger Land, Schwabach, Fürth, Dr. Erler, AN Regiomed und die Bezirkskliniken Mittelfranken bestreikt werden.
Diesem Aufruf folgen auch Mitarbeitende des Nürnberger Jugendamts. Die Stadt Nürnberg teilt mit: "Der Allgemeine Sozialdienst sowie die Kinderschutz-Hotline (Telefon 0911/231-33 33) sind uneingeschränkt erreichbar, für die bestreikten Kindertageseinrichtungen wird eine Notbetreuung eingerichtet." Die Stadt und die Gewerkschaften seien sich darin einig, dass es aus Gründen des Kindeswohls unerlässlich sei, solche Notdienstangebote in städtischen Kindertageseinrichtungen bereitzustellen, heißt es.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Außerdem sind in Nürnberg Demonstrationszüge geplant. Wie das Polizeipräsidium Mittelfranken mitteilt, ist die erste Versammlung ab 9.30 Uhr bis 15 Uhr geplant. Sie startet am Annapark und führt vorbei am Bahnhofsplatz und Frauentorgraben zum Kornmarkt, wo die Abschlusskundgebung stattfindet.
Demonstrationszüge in Nürnberg bremsen den Verkehr aus
Der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke lehnte Forderungen nach einem Notbetrieb bei allen Streiks im öffentlichen Dienst ab. Arbeitgeber und CDU-Politiker forderten dies "nicht nur in Krankenhäusern, sondern auch bei der Müllabfuhr, auch bei Bussen und Bahnen, in Kitas", sagte Werneke am Dienstag und hielt dem entgegen: "Das Streikrecht ist unser Grundrecht, es hat Verfassungsrang."
Verdi will für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn durchsetzen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber bieten fünf Prozent mehr bei zweijähriger Laufzeit sowie 2.500 Euro Einmalzahlung. Die dritte Verhandlungsrunde ist in drei Wochen angesetzt.
Der zweite Aufzug ist ab 19.30 Uhr angekündigt: Ab dem Ludwigsplatz über den Kornmarkt, die Allersberger und Pillenreuther Straße bis hin zum Aufseßplatz. Das geht zeitweise mit Einschränkungen für den Verkehr einher. Dieser Demonstrationszug "Reclaim the night" ist Teil der Frauenrechtsbewegung und eine Art "Nachttanzdemo". Die Teilnehmenden fordern pünktlich zum Weltfrauentag ein, dass sich Frauen nachts im öffentlichen Raum wieder sicherer bewegen können.
Der Artikel wurde am 8. März 2023 gegen 11.30 Uhr aktualisiert.
- Telefonat mit Sprecher der Polizei Mittelfranken
- Pressemitteilung der Stadt Nürnberg vom 6.3.23
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Mittelfranken von 8.3.23
- Nachrichtenagentur dpa