Fürth: Nach fast 130 Jahren – Schuhhaus Oehrlein schließt

"Tränenreicher Abschied"

Nach fast 130 Jahren: Fürther Schuhhaus schließt

Nach dem Lockdown blieben die Kunden aus: Das Schuhhaus Oehrlein in der Fürther Altstadt schließt. Doch vorher wird das Geschäft noch überrannt.

Das 1895 eröffnete Schuhhaus Oehrlein ist Fürth steht kurz vor dem Ende. Das melden das Online-Portal "Infranken.de" und die "Nürnberger Nachrichten" übereinstimmend. Demnach schließt das Geschäft am 31. März. Die Geschäftsleitung begründet das damit, dass seit Ausbruch der Corona-Pandemie die Kunden ausbleiben. Seit Frühjahr 2020 mussten Händler mehrfach ganz oder teilweise die Geschäfte schließen.

Nach 128 Jahren sei der Schritt nun Ergebnis einer "tränenreichen Entscheidung" gewesen, sagte Chefin Rosemarie Worzer-Oehrlein – allerdings der "einzig sinnvolle Weg". Sie führt das Geschäft in vierter Generation und sei "im Geschäft aufgewachsen". Noch ihr Großvater fertigte die Schuhe selbst. Zuletzt verkaufte das Schuhhaus Markenschuhe – und die seien auch gefragt gewesen, sagt Worzer-Oehrlein.

Ansturm bei Ausverkauf in Schuhhaus in Fürth

Das zeige sich auch jetzt im Ausverkauf, bei dem es einen "richtigen Ansturm" gebe. Tatsächlich hätten eher Maskenpflicht, Terminpflicht oder die Infektionsgefahr Kunden dazu verleitet, dem Geschäft fernzubleiben und online zu kaufen. Die Kunden, die jetzt noch kommen, seien ebenfalls traurig über das Aus.

Viele hätten damit gerechnet, dass sich das alteingesessene Geschäft sicher hält – doch das erwies sich als Trugschluss. Eröffnet worden war das Schuhhaus in der Schirmstraße und zog dann über die Bäumenstraße in die Gustavstraße. Wie es nun für Chefin Worzer-Oehrlein weitergehe, nachdem das Geschäft schließen wird, wisse sie noch nicht.