Zugriff in Frankreich Polizei nimmt in Regensburg geflüchteten Mörder fest
Vier Tage nach seiner Flucht aus einem Regensburger Gericht wird der wegen eines Mordes in Nürnberg verurteilte Rachid C. in Frankreich festgenommen.
Der aus einem Gericht in Regensburg geflohene Mörder ist in Frankreich festgenommen worden. Der 40-jährige Rachid C. sei nahe der deutschen Grenze gefasst worden, teilte das Polizeipräsidium Oberpfalz am Montagabend mit. C. war am Donnerstagnachmittag aus dem Fenster eines im Erdgeschoss liegenden Anwaltszimmers des Amtsgerichts Regensburg entwischt.
Rachid C. war unter anderem wegen Mordes an einer 76-jährigen Kioskbesitzerin in Nürnberg verurteilt und saß seit 2011 im Gefängnis. Am Donnerstag gelang ihm eine spektakuläre Flucht aus dem Amtsgericht Regensburg, für die sein Anwalt die Justizbehörden heftig kritisierte.
Verletzung am Fuß simuliert
Die Sicherheitsvorkehrungen am Amtsgericht Regensburg seien "leider ganz am unteren Level", kritisierte der Verteidiger. C. hatte wohl unter anderem eine Verletzung vorgetäuscht, um die Fußfesseln loszuwerden. Mehr zu seiner Flucht lesen Sie hier.
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C. sollte sich vor dem Regensburger Gericht wegen einer tätlichen Auseinandersetzung mit einem Justizvollzugsbeamten verantworten. Seit Freitag wurde auch international nach ihm gefahndet.
Angst in Regensburg
Aus der Bevölkerung waren zahlreiche Hinweise eingegangen. Das Polizeipräsidium hatte die Bevölkerung aufgerufen, Hinweise zum Aufenthaltsort des Verdächtigen über den Notruf 110 zu melden, den Flüchtigen aber nicht anzusprechen, da er als gewalttätig gilt.
In Regensburg hatte die Flucht für Angst gesorgt. Mehrere Anwohnerinnen gaben im Gespräch mit t-online an, sie würden nicht mehr alleine auf die Straße gehen. Es sei ein ungutes Gefühl, "wenn man weiß, da läuft ein verurteilter Mörder frei rum", sagte die Studentin Laura D..
Über der Stadt kreisten tagelang Polizeihubschrauber. Zuletzt war gemutmaßt worden, dass der verurteilte Mörder versuchen würde, sich ins Ausland abzusetzen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur AFP
- Eigene Recherche