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Nürnberg | Hitze: Die schönsten Seen, Freibäder und Badeorte in Franken


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Wer braucht schon Meer?
Für Sommervergnügen: Das sind die schönsten Badeorte rund um Nürnberg


Aktualisiert am 13.08.2024Lesedauer: 4 Min.
Mal abtauchen: Badevergnügen in der Ostsee in Timmendorfer Strand.Vergrößern des Bildes
Badespaß (Symbolbild): Einfach mal abtauchen – das ist in Franken auch ohne Meer möglich. (Quelle: Daniel Bockwoldt/dpa)
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Wer Abkühlung braucht, ist in Franken richtig. Wer braucht da schon Meer? Die besten Hotspots fürs Sommervergnügen rund um Nürnberg.

Die Sonne knallt, die Bäume grünen, die Wiesen duften, das Wetter ist warm. Nur eines hindert die Nürnberger daran, sich im Paradies zu wähnen: "Franken lichd ned am Meer", wie der 1961 geborene Volksdichter Helmut Haberkamm aus Dachsbach einräumen musste. Dafür gibt es aber Seen und Flüsse mit Badeplätzen zuhauf.

Und da Bayern ein Freistaat ist, lautet die allgemeine Bestimmung mit dem Titel "Gemeingebrauch an Gewässern" so: "Nach dem Bayerischen Wassergesetz darf grundsätzlich jedermann oberirdische Gewässer unter anderem zum Baden ohne behördliche Genehmigung und ohne Zustimmung des Gewässereigentümers oder sonstigen Berechtigten unentgeltlich benutzen" (Art. 21 Abs. 1 Satz 1 BayWG). Ausnahmen: Dort, wo es ausdrücklich verboten ist!

Hier sind sechs Tipps ohne Anspruch auf Vollständigkeit für einen wunderbaren Sommerausflug:

Nürnberg: Naturerlebnis dank des spendablen Markus Söder

Das Baden in der Pegnitz im Raum Nürnberg-Fürth ist nicht gestattet, die Wasserqualität ist nicht ausreichend. Aber aus dem ehemals ziemlich tümpeligen Hochwasserschutzgebiet Wöhrder See unweit des Stadtzentrums ist dank umfangreicher Maßnahmen, gefördert seit 2011 durch das Bayerische Umweltministerium und den damaligen Minister Markus Söder, die Wasserwelt Wöhrder See entstanden. Dazu gehört ein 8 Kilometer langer Rundweg, ein ins Wasser führender Steg, ein geschützter Naturbereich und die Bucht am Norikus mit Sandstrand und Bademöglichkeit. Außerhalb der Bucht ist das Baden im Wöhrder See weiterhin verboten, da Gefahr durch Strömungen, Untiefen, Algen oder treibende Gegenstände besteht.

Das Naturbad Langsee im Stadtteil Mögeldorf gehört zum Sportverein TSV 1846 Nürnberg. Es kostet Eintritt und hat ab einer Außentemperatur von mindestens 20 Grad geöffnet. Die Anlage besteht aus einem natürlichen, vom Grundwasser gespeisten See und einem solarbeheizten Nichtschwimmerbecken aus Edelstahl. Sie verbindet die Vorteile eines Bades (sanitäre Anlagen, Kinderspielbereich, Imbiss) mit dem Badevergnügen in einem Natursee. Achtung: recht frisch!

Segeln, Surfen, Natur genießen am Happurger Stausee

Im Osten der Region begrüßt der Happurger Stausee die Besucher der Hersbrucker Schweiz. Ein Paradies zum Wandern, Klettern und für den Naturgenuss. Für Surfer und Segler ist der See ein stadtnahes Eldorado.

Schwimmer und Familien-Badegäste fahren besser fünf Kilometer weiter zum Happurger Baggersee mit einem eigens angelegten kleinen Extra-Badesee für Kinder. Ein Kiosk und Toiletten bieten minimalen Service, die Gastronomie in den Ortschaften rund um den See ist legendär für gute Qualität und niedrige Preise.

Fürth erlaubt das Baden im alten Flussbad

In der Drei-Flüsse-Stadt Fürth war das Baden im Fluss an vielen Stellen schon immer ein Volksvergnügen. Hier vereinigen sich im Wiesengrund nahe der Altstadt Pegnitz und Rednitz zur Regnitz, die nach Bamberg weiterfließt. Verbote wegen der Wasserqualität der Pegnitz werden gerne ignoriert, eine Halbinsel nahe dem Rundfunkmuseum mit Sandstrand und Baumbewuchs ist ein beliebter Ort zum Chillen und Wasserwaten.

Inzwischen wurde ein Herzenswunsch der Fürther erfüllt: Die Rednitz im Bereich des alten Flussbades, heute "Kulturort Badstraße 8", wurde als badetauglich erklärt. Jetzt kann man bequem von der Uferpromenade die wenigen Stufen zum Fluss herabsteigen und im kühlen Rednitzwasser schwimmen und sich erfrischen. Obacht, nicht zu weit Richtung Wehr im Nordwesten abtreiben!

Das Badeparadies Fränkisches Seenland mit sieben Gewässern

Etwa 50 Kilometer südlich von Nürnberg befindet sich das Fränkische Seenland, inzwischen längst ein touristisches Ferienziel. Die meisten Seen wurden künstlich aus wasserwirtschaftlichen Gründen angelegt. Das Zentrum des Fränkischen Seenlandes bilden der Große Brombachsee, der Kleine Brombachsee und der Igelsbachsee, die nur durch Staudämme voneinander getrennt sind. Vier weiter entfernte Seen werden dazugezählt: der Altmühlsee, der Rothsee, der Hahnenkammsee sowie der Dennenloher See.

Obwohl drei der Seen ursprünglich als Wasserspeicher für den regenarmen Norden angelegt wurden, sind sie alle inzwischen gut mit Wegen, Parkplätzen und sanitären Anlagen erschlossen. An vielen Stellen gibt es Kioske, Liegewiesen, Strände und in den umliegenden Ortschaften zahlreiche Gasthöfe, sodass ein gemütlicher Tagesausflug mit einem deftigen, preiswerten fränkischen Essen abgeschlossen werden kann.

Erlanger Weiherlandschaft als Geheimtipp

Kuschelige kleine Gebüschbuchten, Sandstrand, gesonderter Nacktbadebereich – der Baiersdorfer Ausee nördlich von Erlangen galt lange als Geheimtipp. Obwohl kein offizieller Badesee, ist er mit Dixie-Toiletten ausgestattet. Eintritt ist hier nicht zu entrichten, allerdings gibt es Parkgebühren.

Hier trifft man im Sommer mehr Studenten als in den Hörsälen Erlangens: am Dechsendorfer Weiher. Der ehemalige Karpfenweiher hat sich zum Naherholungszentrum gemausert, mit Rundwegen, Sportparcours, großen Liegewiesen, Grillplätzen, Gelegenheiten zum Surfen und Segeln sowie zwei Kiosken. Ruhiger ist der Oberndorfer Weiher etwa fünf Kilometer entfernt bei Möhrendorf. Der Anglertreff mit Badewiesen wird von einem Gasthaus verwaltet, das seinen Gästen vor allem Fischspezialitäten bietet.

Danke, Bill Clinton, für das Felsenbad in Pottenstein

Eingebettet zwischen schroffen Felswänden – das Jugendstil-Felsenbad Pottenstein aus den 1920er Jahren ist etwas für Bade-Nostalgiker. Die Legende besagt, dass 1988 der spätere US-Präsident Bill Clinton auf einer Frankenreise hier vorbeikam und von der historischen Anlage entzückt war. Das hat die Pottensteiner inspiriert, das Bad wurde seitdem aufgepeppt und restauriert. Terrassenförmige Liegewiesen, Gastronomie, Umkleidekabinen: "Innen modern und sehr gepflegt, außen historisch stilvoll", schwärmte der fränkische Journalist Reinhard Weirauch.

Das letzte Wort hat wieder der Dichter Haberkamm, denn dessen Zeile geht ja weiter: "Franken lichd ned am Meer. Obber des paßd scho. Es werd scho".

Verwendete Quellen
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