Streit vor der Landtagswahl Gesundheitsminister Laumann: "Karl Lauterbach hat glatt gelogen"
Es gibt neuen Streit um die Zukunft des Krankenhauses in Köln-Holweide – unter hochrangigen Politikern. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach liegt im mit einem NRW-Minister im Clinch.
Es könnte eine der wahlentscheidenden Fragen im Bezirk Köln-Mülheim werden: Wie geht es weiter mit dem Krankenhaus in Holweide? Geht es nach der aktuellen Landesregierung, soll es mittelfristig in ein medizinisches Versorgungszentrum umgewandelt werden.
Die Kölner SPD und auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kämpfen für den Erhalt des Krankenhauses. Dafür erhält der prominente SPD-Politiker aber auch Kritik aus Nordrhein-Westfalen, nämlich von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Im Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" warf dieser Lauterbach nun vor, Falschaussagen verbreitet zu haben.
Lauterbach: Landesregierung bereite Schließung des Krankenhauses vor
Lauterbach hatte am Rande einer Wahlkampfveranstaltung am vergangenen Freitag gesagt, dass in dem von der schwarz-gelben Landesregierung vorgesehenen Bedarfsplan die Klinik in Holweide nicht mehr als vollwertiges Krankenhaus vorgesehen sei.
Das sei falsch, dementierte CDU-Minister Laumann jetzt im "Kölner Stadt-Anzeiger.“ In den Krankenhausplänen des Landes seien keine konkreten Aussagen zur Zukunft des Krankenhauses Holweide enthalten. "Krankenhauspläne sind in NRW seit eh und je Rahmenpläne", sagte der Minister.
Laumann: "Entweder lügt Lauterbach oder er ist falsch informiert"
Die Umsetzung des Krankenhausplans in den Regionen erfolge erst in einem weiteren Beratungsvorgang. "Entweder der Bundesgesundheitsminister ist falsch informiert oder er lügt bewusst. Das wäre gegenüber den Wählerinnen und Wählern höchst unanständig", so der CDU-Politiker weiter.
Lauterbach wiederum wirft Laumann eine Vernebelungstaktik vor. Das Ende des Krankenhauses werde bereits vorbereitet. Laumann wolle das Thema vor der NRW-Wahl aber bewusst verschweigen, so der Bundesgesundheitsminister.
- Eigene Recherchen
- Kölner Stadt-Anzeiger vom 09.05.22