Zwölf Jahre nach Katastrophe Stadt Köln gedenkt Einsturz des Stadtarchivs online
Digitale Trauer in Zeiten der Pandemie: Zwölf Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs gedenkt die Stadt der Katastrophe, bei der zwei Menschen ihr Leben verloren. Im Jahr der Eröffnung des Neubaus sind die Bürgerinnen und Bürger nun aufgerufen, sich in einem digitalen Kondolenzbuch zu verewigen.
Die Oberbürgermeisterin von Köln, Henriette Reker, hatte sich wegen der Pandemie dagegen entschieden, persönlich an dem Ort in der Severinstraße zu erscheinen, an dem vor zwölf Jahren das Historische Archiv der Stadt sowie zwei anliegende Gebäude einstürzten. Stattdessen blickt sie in einer am Mittwoch veröffentlichten Videobotschaft zurück auf das Unglück – und nach vorn auf die Eröffnung des Neubaus.
Auch wenn viele noch das Trauma des Einsturzes spürten, sagte Reker in dem Video, so sei nun der Zeitpunkt gekommen, an dem neben Trauer und Gedenken "nun auch Vorfreude und die Spannung ihren Platz einnehmen". Sie bedankte sich bei den Initiativen, Angehörigen der Opfer sowie Mitarbeitenden der Stadt und des Archivs, die mit "unermüdlichem Engagement" für die Wiederaufersteheung des Kölner Archivs gearbeitet hätten.
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Reker rief zudem dazu auf, sich in einem digitalen Kondolenzbuch der Stadt zu verewigen. Im Jahr der Neueröffnung des Archivs solle es als "symoblischer Akt der Erinnerung" dienen.
"Modernstes kommunales Archiv Europas"
Bei dem Einsturz des alten Stadtarchivs am 3. März 2009 waren auch unzählige historische Dokumente verschüttet worden – die Restaurierung dauert auch heute noch an. Das Kölner Landgericht urteilte 2018, dass das Archiv wegen eines gravierenden Fehlers beim Bau einer neuen U-Bahn-Haltestelle unterhalb des Gebäudes eingestürzt war.
Der Neubau des Stadtarchivs am Eifelwall war Ende 2020 fertiggestellt worden und soll laut der Stadt Köln das modernste kommunale Archiv Europas enthalten. Wann genau das Gebäude eröffnet werden soll, ist noch unklar.
- Stadt Köln: Historisches Archiv
- Nachrichtenagentur dpa
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