Skandal im Erzbistum Gutachter attackiert Woelki: "Das ist ein Gewaltangriff"
In der Affäre um ein unter Verschluss gehaltenes Gutachten zum sexuellen Missbrauch im Erzbistum Köln hat die für das Papier verantwortliche Kanzlei Kardinal Rainer Maria Woelki scharf kritisiert.
"Das ist ein Gewaltangriff", sagt der Münchner Jurist Ulrich Wastl in einem Interview mit der "Zeit"-Beilage "Christ & Welt". Woelki hält das von ihm selbst in Auftrag gegebene Gutachten seit Monaten wegen rechtlicher Bedenken unter Verschluss. "Ein derartiges Verhalten haben wir noch nicht erlebt", sagte Wastl.
Anwalt vermutet persönliche Verstrickung von Verantwortungsträgern
Wastl wies den Vorwurf zurück, unsauber gearbeitet zu haben. "Wir haben nicht gepfuscht." Den Widerstand gegen die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt sieht der Anwalt auch in der persönlichen Verstrickung von Verantwortungsträgern der katholischen Kirche begründet. "Der Reflex, die Institution schützen zu wollen, und das Bedürfnis nach Selbstschutz gehen oft Hand in Hand."
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP