Hinweis über soziale Medien Polizist trug wohl rechtsextreme Szenekleidung bei Halle-Gedenken
In Köln haben Menschen der Opfer des rechtsextremen Anschlags von Halle gedacht. Ein Polizist trug dabei offenbar eine unter Rechtsextremen verbreitete Kleidungsmarke. Das hat für ihn nun Folgen.
Bei einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des rechtsextremistischen Anschlags von Halle soll ein Kölner Zivilpolizist Kleidung einer Marke getragen haben, die unter Rechtsextremen verbreitet ist.
Die Polizei Köln will den Fall nun "lückenlos aufklären". Der 54-jährige Mitarbeiter aus dem Personenschutz wurde "unmittelbar von seinen Aufgaben entbunden", heißt es vom Polizeipräsidenten Uwe Jacob in einer Mitteilung. "Ich habe kein Verständnis für ein derartiges Verhalten."
Jacob habe den Staatsschutz mit der Aufklärung des Sachverhalts beauftragt. Die Personalabteilung prüfe etwaige "disziplinarrechtliche Verstöße". "Ich werde nicht akzeptieren, dass meine Beschäftigten durch ihr Auftreten oder Verhalten Zweifel an der Verfassungstreue der Polizei Köln aufkommen lassen", sagte der Polizeipräsident.
Laut Polizei hatte sie am Freitag über soziale Medien einen Hinweis über ein mögliches Fehlverhalten des Beamten entdeckt. Dem Hinweis zufolge soll der Zivilbeamte während eines Einsatzes bei der Versammlung am Donnerstag auf dem Bahnhofsvorplatz in Köln ein Kleidungsstück einer Bekleidungsmarke getragen haben, das nach Bewertung des Verfassungsschutzes Nordrhein-Westfalen in der rechtsextremen Szene verbreitet ist. Laut Medienberichten soll es sich um die Marke "Thor Steinar" handeln.
Am 9. Oktober 2019 hatte ein schwer bewaffneter Rechtsextremist versucht, die Synagoge zu stürmen und ein Massaker unter 52 Besuchern anzurichten. Als ihm das nicht gelang, erschoss er eine Passantin und in einem Dönerimbiss einen jungen Mann.