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Zum journalistischen Leitbild von t-online.1. FC Köln "Eine Frechheit!" – FC sauer nach Elfmeter-Klau

Der 1. FC Köln tobt nach dem 1:1-Unentschieden gegen die SpVgg Greuther Fürth. Auslöser ist ein nicht gegebener Elfmeter von Schiedsrichter Patrick Alt kurz vor Schluss.
Es lief die 84. Spielminute, als Mathias Olesen noch einmal eine Flanke vor das Tor der SpVgg Greuther Fürth schlug. Damion Downs lief am Fünfmeterraum ein, wurde aber von Marco John an der Schulter zu Boden gerissen, sodass der FC-Stürmer nicht mehr richtig zum Abschluss kam.
Zum Entsetzen der Kölner zeigte Schiedsrichter Patrick Alt allerdings nicht zum zweiten Mal an diesem Tag auf dem Elfmeterpunkt. Im ersten Durchgang hatte der Unparteiische ein Foulspiel von Noah Loosli an Julian Pauli korrekt geahndet, kurz vor Schluss blieb die Pfeife des Schiedsrichters jedoch stumm.
Torwarttrainer sieht die Gelbe Karte
"Für mich ist es eine Frechheit, sich das nicht anzugucken", regte sich hinterher Abwehrspieler Julian Pauli auf, der zu diesem Zeitpunkt bereits ausgewechselt war und die Szene von der Bank aus verfolgt hatte. Dort herrschte ohnehin rege Aufregung ob des nicht gegebenen Strafstoßes, der am Ende womöglich den 2:1-Siegtreffer gebracht hätte. Torwarttrainer Peter Greiber sah wegen Meckerns sogar die Gelbe Karte.
Zu allem Unverständnis der Kölner wurde Alt von Video-Assistent-Referee Johann Pfeifer auch nicht rausgeschickt, um sich die Szene noch einmal am TV-Bildschirm anzugucken. "Da ist ein klarer Kontakt, das muss man sich draußen angucken. Dafür habe ich kein Verständnis", tobte Pauli.
Das sagt Struber zum nicht gegebenen Elfmeter
Trainer Gerhard Struber äußerte sich derweil etwas zurückhaltender. "Die Situation war für den Schiedsrichter aus der Dynamik heraus gar nicht so einfach wahrzunehmen", sagte der Österreicher diplomatisch. Auf der Bank hätten die Kölner "gleich das Gefühl gehabt, dass die Hand mit im Spiel war". Die Bilder seien hinterher dann eindeutig gewesen. "Dass es der VAR, aus welchen Gründen auch immer, nicht gesehen hat, müssen wir so zur Kenntnis nehmen. Das ist nicht schön."
Dass es am Ende nur zum Remis in Fürth gereicht hat, lag jedoch mitnichten am nicht gegebenen Elfmeter. Vielmehr hatten es sich die Kölner am Ende selbst zuzuschreiben, sechs Spieltage vor Saisonende nicht im Ansatz an ihre beste Form herangekommen zu sein. "Für den Aufstiegskampf reicht das nicht. Die Leistung war nicht gut", brachte es Pauli auf den Punkt.
Die weiteren Stimmen zum Spiel
Julian Pauli: "Wir waren auf die langen Bälle eingestellt, aber man hat gesehen, dass wir damit Probleme hatten. Die zweiten Bälle haben wir nicht gut aufgesammelt. Es war eine spontane Aktion, dass ich mit nach vorne gegangen bin und den Elfmeter rausholen konnte. Ich habe erst überlegt, selber zu schießen, dann aber gemerkt, dass das keinen Sinn ergibt. Dann habe ich den Kontakt gespürt."
Marvin Schwäbe: "Wir wussten, dass Fürth viele lange Bälle spielt und wir ins Eins-gegen-eins gehen müssen. Das ist schwer zu verteidigen, ganz klar. Die Fürther haben sehr gut gespielt, hatten viele gute Bälle hinter die Kette. Am Ende können wir mit dem 1:1 zufrieden sein – leider. Beide Mannschaften haben viel liegengelassen, es hätte auch 3:3 ausgehen können. Jeder Punkt ist wichtig. Wenn man auswärts besteht und nicht verliert, ist das okay. Natürlich hatten wir uns mehr vorgenommen, da brauchen wir nicht drumherum reden. Mund abputzen, nächste Woche geht es weiter."
Gerhard Struber: "Es war ein schwieriges Spiel. Am Ende ist es ein gerechtes Unentschieden. Aus unterschiedlichen Gründen haben wir uns von Beginn weg schwergetan, ins Spiel zu kommen und Zugriff zu finden. Wir haben uns auf dem Flügel sehr oft binden lassen, somit war der Druck auf die dynamische Viererkette oft schwer möglich. Uns hat die Kontrolle gefehlt, sodass Fürth gerecht in Führung gegangen ist. Wir sind aber drangeblieben und haben dann mit den Wechseln in der zweiten Halbzeit besser ins Spiel gefunden. Der Gegner ist aber immer wieder gefährlich worden, Marvin Schwäbe hat uns einmal mehr in vielen Situationen gerettet. Ein Sieg wäre heute nicht verdient gewesen, so fahren wir mit einem Punkt nach Hause und müssen einige Dinge verbessern."
Jan Siewert: "Ich kann das alles nur unterschreiben. Wir wussten, dass wir mutig sein müssen. Wir wussten aber nicht, ob sie mit einer oder zwei Spitzen spielen. Das war unsere Herausforderung heute. Wir wollten aber beim Plan der Intensität und des hohen Anlaufens bleiben. Das hat am Anfang sehr gut geklappt. Es sind Chancen hüben und drüben entstanden, am Ende hätten wir auch den Lucky Punch setzen können. Es war ein gerechtes Unentschieden gegen eine Mannschaft, die sicherlich um den Aufstieg mitspielt."
- Geissblog