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Köln: Henriette Reker wird Haftbesuch in Istanbul verboten


Haftbesuch verwehrt
Reker: "Familie von İmamoğlu fühlt sich im Stich gelassen"

Von dpa
09.04.2025Lesedauer: 2 Min.
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Die Kölner Oberbürgermeisterin Heriette Reker(Archivbild): Reker hat in Istanbul zur Solidarität mit dem inhaftierten Bürgermeister İmamoğlu aufgerufen. (Quelle: IMAGO/Horst Galuschka /imago)
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Während ihres Besuchs in Istanbul hat Henriette Reker die Familie des inhaftierten Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu besucht. Ein Haftbesuch wurde ihr verwehrt.

Die Familie des inhaftierten Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu ist nach Angaben der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) enttäuscht von den zurückhaltenden internationalen Reaktionen auf die Verhaftung. "Sie fühlen sich extrem im Stich gelassen, weil sich keine internationale Stimme wirklich dagegen erhebt", sagte Reker der Deutschen Presse-Agentur in Köln.

Reker hatte İmamoğlus Frau Dilek am Montag in Istanbul besucht. Köln ist einer der Partnerstädte Istanbuls, deshalb kannte sie die Familie schon vorher. Die Ehefrau, die beiden Söhne und die Tochter hätten auf sie "sehr angefasst" und "erschüttert" gewirkt, sagte Reker. "Das war schon bedrückend."

Besuch im Gefängnis wurde nicht genehmigt

Die Festnahme des dann abgesetzten Istanbuler Bürgermeisters İmamoğlu am 19. März hatte in der Türkei die größten regierungskritischen Proteste seit Jahren ausgelöst. İmamoğlu, der nach seiner Festnahme zum Präsidentschaftskandidaten der größten Oppositionspartei CHP ernannt wurde, gilt als wichtigster innenpolitischer Rivale des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Gegen İmamoğlu werden Korruptions- und Terrorismusvorwürfe erhoben. "Was man von einem EU-Beitrittskandidaten erwarten darf, ist, dass solche Vorwürfe schnell aufgeklärt werden", sagte Reker. "Nach unserem Rechtssystem kann man auch nur festgehalten werden, wenn Flucht- oder Verdunklungsgefahr besteht – das kann man von dem Bürgermeister einer Millionenstadt sicher nicht sagen." Insofern gehe es hier offensichtlich um ein abgekartetes Spiel, sagte Reker. İmamoğlu selbst habe sie nicht besuchen dürfen. "Der Haftbesuch ist nicht genehmigt worden." Seine Frau Dilek habe ihn bisher dreimal besuchen dürfen.

Die Kölner Oberbürgermeisterin war zu einer Konferenz des türkischen Städtetages nach Istanbul gereist. Daran nahmen auch andere deutsche Bürgermeister teil, so der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) und der Oberbürgermeister von Hannover, Belit Onay (Grüne). Reker appellierte an deutsche Politiker, Solidarität mit İmamoğlu zu bekunden. "Ich würde mir das deutlicher wünschen, dass man dazu etwas sagt. Wenn man sich verbunden ist, muss man sich auch beistehen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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