Gemeinsam essen auf der Straße Andrang bei Fastenbrechen in der Keupstraße
Gemeinsam essen an langen Tischen: Einmal im Ramadan verwandelt sich die Keupstraße in Köln-Mülheim in ein großes Open-Air-Restaurant. Alle sind eingeladen.
In Köln-Mülheim findet jedes Jahr das gemeinsame Fastenbrechen während des Ramadans auf der Keupstraße statt. Die Straße wird dabei in ein großes Open-Air-Restaurant umgewandelt.
Am Abend des Fastenbrechens stehen Tische über Hunderte Meter in einer langen Reihe, an denen etwa 2.500 Besucher Platz nehmen. Jeder ist willkommen, unabhängig von Religion oder Herkunft. Das Essen wird von den Geschäftsleuten der Keupstraße gesponsert.
Antwort auf Anschlag von 2004
Die Interessengemeinschaft Keupstraße teilte mit, dass dieses Event eine Antwort auf den Anschlag vom 9. Juni 2004 sei. An diesem Tag zündeten die NSU-Mitglieder Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt eine Nagelbombe auf der Keupstraße, wodurch 22 Menschen verletzt wurden.
Nach dem Anschlag vermutete die Polizei lange Zeit die Täter innerhalb der türkischen Community und ermittelte nicht in Richtung Rechtsextremismus. Erst als Mundlos und Böhnhardt 2011 tot aufgefunden wurden, stellte sich heraus, dass der "Nationalsozialistische Untergrund" (NSU) hinter der Tat steckte.
Der NSU verübte ab dem Jahr 2000 zehn Morde in Deutschland, hauptsächlich an Gewerbetreibenden türkischer und griechischer Herkunft sowie einer deutschen Polizistin. Beate Zschäpe, ein weiteres Mitglied der Gruppe, wurde 2018 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.
- Nachrichtenagentur dpa