34 Mordversuche Staatsanwaltschaft äußert sich zu angeklagtem Pfleger

Ein Pfleger soll in einer Klinik in Würselen mindestens neun Patienten getötet haben. Sechs Jahre lang war er auch in Köln angestellt.
Er soll mindestens neun Menschen getötet und es bei 34 Menschen versucht haben: In Aachen hat am Montag (24. März) der Prozess gegen einen ehemaligen Krankenpfleger begonnen. An 15 Prozesstagen muss sich der ehemalige Mitarbeiter der Rhein-Maas-Kliniken in Würselen vor dem Landgericht verantworten. Seine Spur führt auch nach Köln.
Von 2014 bis 2020 war der Pfleger am Krankenhaus in Merheim angestellt, auch dort hatte es anonyme Hinweise wegen der Nutzung nicht verordneter Medikamente bei Patienten gegeben. Beide Parteien trennten sich einvernehmlich. Die Kölner Staatsanwaltschaft hat sich nun erstmals zu den Ermittlungen geäußert.
Aachen: Ex-Pfleger wegen neunfachen Mordes angeklagt
Während in Aachen bereits der Prozess beginnt, sei in Köln kein Verfahren gegen den Mann anhängig. Auch gebe es keinerlei Anzeigen. Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer sagte auf Anfrage von t-online: "Sollten sich aus den Aachener Ermittlungen entsprechende Anhaltspunkte ergeben, würden wir diesen natürlich nachgehen."
- Mordprozess in Aachen beginnt: Pfleger soll neun Patienten getötet haben: Das ist bekannt
Solange es allerdings keinen Anfangsverdacht einer Straftat gebe, könne die Staatsanwaltschaft keine Kölner Krankenakten anfordern oder auswerten. In Aachen waren nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den Ex-Pfleger mehr als 100 Patientenakten aus Würselen gesichtet worden. Hierfür wurde eigens die Mordkommission "Fluss" eingerichtet.
34 Mordversuche: War der Ex-Krankenpfleger auch in Köln aktiv?
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann neunfachen Mord und 34 versuchten Mord vor. Möglicherweise existieren allerdings noch mehrere, derzeit unbekannte Fälle. Die Taten soll der Ex-Pfleger auf einer Palliativstation begangen haben, angeblich um während seiner Nachtschichten nicht gestört zu werden.
Demnach verabreichte der 44-Jährige den Patienten mehrfach schmerzstillende oder sedierende Medikamente, die in der Dosierung nicht verordnet wurden. Darunter auch bei Patienten, deren Zustand sich gebessert hatte. Insgesamt sind laut Anklage 26 Patienten betroffen gewesen. Bei einigen soll der Mann mehrfach versucht haben, sie umzubringen.
- Anfrage bei der Staatsanwaltschaft Köln
- Eigene Berichterstattung