Pferde im Rosenmontagszug PETA mit dringendem Appell an Henriette Reker
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Die Mehrheit der Bewohner in NRW spricht sich für ein Pferdeverbot bei Karnevalsumzügen aus. Dies zeigt eine von PETA in Auftrag gegebene Umfrage.
Eine Anfang Februar durchgeführte repräsentative INSA-Meinungsumfrage hat ergeben, dass 70 Prozent der Befragten aus Nordrhein-Westfalen ein Verbot von Pferden bei Karnevalsumzügen unterstützen. Dies teilte die Tierschutzorganisation PETA am Dienstag mit, die die Studie auch in Auftrag gegeben hat. Im Jahr 2018 waren es noch 47 Prozent, die sich für ein solches Verbot aussprachen.
Die Tierschutzorganisation habe Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) über die Ergebnisse informiert und erneut gefordert, den Einsatz von Pferden beim Kölner Rosenmontagszug zu untersagen. Beim Umzug im Jahr 2024 waren insgesamt 234 Pferde im Einsatz, heißt es in der Mitteilung. Peter Höffken, Fachreferent bei PETA, führt den Stimmungsumschwung auf den regelmäßigen Anblick gestresster Pferde und einen schweren Kutschunfall im Jahr 2018 zurück.
Laut der Umfrage seien insbesondere Frauen (78 Prozent) für den Ausschluss von Pferden bei Karnevalsumzügen, aber auch eine Mehrheit der Männer (61 Prozent). Anhänger der Grünen (83 Prozent) und des Bündnis Sahra Wagenknecht (82 Prozent) unterstützten das Verbot besonders stark, während CDU- (28 Prozent) und FDP-Anhänger (26 Prozent) hauptsächlich dagegen seien.
Andere Städte verzichten an Karneval auf Pferde
Laut der Tierschutzorganisation bereiten Musik und Menschenmassen den Pferden enormen Stress. Regelverstöße gegen die Leitlinien des Landes NRW zum Einsatz von Pferden seien häufig. Auf Anfrage von t-online erklärt das Festkomitee Kölner Karneval, dass es in den vergangenen Jahren umfangreiche Maßnahmen ergriffen habe, um das Wohl der Tiere zu gewährleisten. Der Einsatz von Pferden gehöre zur Tradition des Kölner Karnevals. Lesen Sie hier mehr dazu.
In anderen Städten wie Bonn werden bereits keine Pferde mehr beim Rosenmontagsumzug eingesetzt. Auch die Cranger Kirmes in Herne verzichtet seit 2023 auf Pferdeeinsätze ebenso wie der Schützenverein Warburg seit demselben Jahr auf Kutschen und berittene Schützen.