Verwahrlosung in Köln Eine Stadt kämpft gegen Fäkalien
In Köln greift die Verwahrlosung um sich. Neben Abfällen stinken den Bürgern auch Exkremente auf der Straße. Die AWB kümmert sich – aber reicht das?
Ganz Köln diskutiert derzeit über die Verwahrlosung in der Stadt – auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) räumte die steigende Verschmutzung unlängst in einem Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger ein".
Die Kölner ärgern sich aber nicht nur über Müll und Abfälle, die auf der Straße liegen. Ein prekäres Problem stellen auch Fäkalien dar – und dabei ist nicht nur von Hundehaufen die Rede, sondern auch von menschlichen Hinterlassenschaften, die großflächig auf den Bürgersteigen zu finden sind. Das ganze Ausmaß wird unter anderem von der Instagram-Seite "koeln.trash" dokumentiert.
Exkremente können für die Verantwortlichen teuer werden
Für die Beseitigung von Exkrementen sind in den meisten Fällen die Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB) zuständig. Wie das Unternehmen auf Anfrage von t-online mitteilt, gibt es Verschmutzungen aufgrund von Fäkalien in sämtlichen Stadtbezirken. Diese müssen von den Mitarbeitern der AWB regelmäßig entfernt werden, berichtet eine Sprecherin. Tierische und menschliche Exkremente lassen sich nicht immer voneinander unterscheiden, stellen aber gleichermaßen ein Ärgernis dar – und sind eine Ordnungswidrigkeit.
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"Wer seine Notdurft in der Öffentlichkeit verrichten will", riskiert laut AWB ein Bußgeld von bis zu 200 Euro. Doch auch die Ausscheidungen von Hunden können deren Halter teuer zu stehen kommen: "Hundehalter sind verpflichtet, die durch das Tier verursachten Verunreinigungen auf Straßen, Wegen und öffentlichen Plätzen unverzüglich zu entfernen", teilt die Sprecherin der AWB weiter mit. Wer die Haufen nicht ordnungsgemäß entsorgt, müsse "je nach Örtlichkeit" mit einem Bußgeld zwischen 35 und 500 Euro rechnen. Für die Beseitigung der Hundehaufen stellt die AWB im Stadtgebiet Hundekotbeutel zur Verfügung.
AWB: Mehr als 40 öffentliche Toiletten in Köln
Während die Vierbeiner für die Verrichtung ihrer Geschäfte auf einen Platz im Freien angewiesen sind, trifft das für Menschen nicht zu. Laut AWB stehen in den Grünanlagen Kölns knapp 30 mobile Toiletten zur Verfügung, zudem 14 große City-WC-Anlagen und acht weitere Toilettenanlagen. All diese würden täglich von der AWB kontrolliert und gereinigt. "Außerdem beteiligen sich zahlreiche Gastronomen an dem Happy-Toilet-Angebot zur Nutzung der Sanitäranlagen auch für Nicht-Gäste", berichtet die Sprecherin.
- Anfrage bei der AWB
- Eigene Recherche
- ksta.de: "Kölner OB: 'Ich sehe eine zunehmende Verwahrlosung der Stadt'"
- Mitteilung der Stadt Köln vom 9. August (per E-Mail)