Flugausfälle Klagen gegen Airlines: Höchstwert am Amtsgericht
Immer mehr Passagiere fordern Entschädigungen für Flugausfälle oder -verspätungen. Köln führt dabei deutschlandweit die Statistik an – die Fallzahlen haben sich verdoppelt.
Das Amtsgericht Köln verzeichnet einen bundesweiten Spitzenwert bei Entschädigungsklagen gegen Fluggesellschaften und Reiseveranstalter. Laut dem Deutschen Richterbund forderten im vergangenen Jahr 41.288 Kunden in Köln Ausgleichszahlungen für ausgefallene oder verspätete Flüge. Damit hat sich die Fallzahl am Kölner Amtsgericht innerhalb eines Jahres verdoppelt.
Eine Gerichtssprecherin vermutet als Grund das gestiegene Flugaufkommen nach der Corona-Pandemie. Köln ist doppelt betroffen: Neben dem Flughafen Köln-Bonn hat auch die Lufthansa, Europas größter Luftverkehrskonzern, ihren juristischen Firmensitz in der Stadt. Fluggäste oder Dienstleister, die die Klagen übernehmen, haben nach Auskunft des Gerichts die Wahl, ob sie am Sitz der beklagten Fluggesellschaft, am Abflugort oder am Zielort Klage erheben.
Düsseldorf ebenfalls unter den Top 10
Insgesamt zählte die Deutsche Richterzeitung nach einer Befragung der Amtsgerichte an den 20 größten Flughäfen in Deutschland etwa 131.000 neue Verfahren, nach 125.000 im Jahr 2023. Nach Köln liegt mit Düsseldorf auf Platz 5 ein weiterer NRW-Flughafen bundesweit unter den Top 10. 2024 gingen in der Landeshauptstadt rund 11.000 Klagen ein. Im Jahr zuvor waren es 11.728. Die Zahlen an den Amtsgerichten in Dortmund (2.129) und Steinfurt für den Flughafen Münster/Osnabrück (1.191) stagnierten im Vorjahresvergleich.
- Nachrichtenagentur dpa