Kita-Schließungen möglich Streik bei der Stadt Köln – Verdi droht
Nach erfolglosen Tarifverhandlungen beginnen die ersten Verdi-Streiks im öffentlichen Dienst. Es sollen schärfere Maßnahmen folgen.
Die Gewerkschaft Verdi hat am Montag (27. Januar) mit ersten Streiks Teile der Kölner Stadtverwaltung und einiger öffentlicher Dienste lahmgelegt. Nach einer erfolglosen ersten Verhandlungsrunde hatte die Gewerkschaft erste Streiks im öffentlichen Dienst angekündigt. Betroffen sind in Nordrhein-Westfalen rund 640.000 Menschen.
"Unsere ersten Streikmaßnahmen werden gezielt Bereiche betreffen, die die Arbeitgeberin Stadt Köln treffen sollen, aber noch keine Einschränkungen für Bürger*innen zur Folge haben", sagte Verdi-Bezirksgeschäftsführer Tjark Sauer am Montag. Schließungen von städtischen Kitas seien dadurch zunächst nicht geplant.
Köln: Verdi streikt – Teile der Stadtverwaltung lahmgelegt
Sollten die Verhandlungen erfolglos bleiben, könnte es zu Einschränkungen im Kita-Betrieb und bei den Bürgerdiensten kommen. Auch die städtische Abfallentsorgung wäre davon möglicherweise betroffen. Weitere Schritte will Verdi je nach Ausgang der zweiten Verhandlungsrunde bekannt geben.
Tjark Sauer: "Die Beschäftigten erwarten von der Arbeitgeberseite ein verhandlungsfähiges Angebot." Sollte es zu Kitaschließungen kommen, werde die Gewerkschaft Eltern und Angehörige frühzeitig über die Streikmaßnahmen informieren, damit diese nach Alternativen Ausschau halten können. Derzeit sind auch ohne die Streiks rund 300 Stellen in den städtischen Kitas unbesetzt.
Verdi droht mit Kita-Schließungen – das müssen Eltern wissen
Verdi hatte die ersten Warnstreiks im öffentlichen Dienst am Freitag nach erfolglosen Verhandlungen angekündigt. Die Gewerkschaft fordert von Bund und Kommunen 2025 eine Gehaltserhöhung von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich. Hinzu kommen höhere Zuschläge für "besonders belastende" Tätigkeiten. Praktikanten und Auszubildende sollen monatlich 200 Euro mehr bekommen.
Verdi-Landesbezirksleiterin Gabriele Schmidt nimmt den Arbeitgeber in die Pflicht: "Warme Worte allein reichen nicht! Wir erwarten ein verhandlungsfähiges Angebot, das der angespannten Situation vor Ort gerecht wird." Wenn der öffentliche Dienst nicht attraktiver werde, werde es in Zukunft noch weniger Bewerberinnen und Bewerber geben.
- Pressemitteilung von Verdi (per E-Mail)
- Eigene Recherchen