Durchbruch in Ermittlungen Drogenkrieg in Köln: Paris liefert Schlüsselfigur aus
Die französische Polizei hat einen Mann nach Deutschland ausgeliefert, der eine Schlüsselrolle im Kölner Drogenkrieg spielen soll. Das verkündeten die Ermittler am Donnerstag.
Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag haben Kölner Polizei und Staatsanwaltschaft neue Details zu ihren Ermittlungen im Tatkomplex um das organisierte Verbrechen bekannt gegeben. Unter anderem verkündeten die Ermittler die Auslieferung eines jungen Mannes, der als eine der Schlüsselfiguren im "rheinischen Drogenkrieg" gilt. Der 22-Jährige wurde demnach am Mittwoch, 22. Januar, von den französischen Behörden nach Deutschland ausgeliefert.
Der Verdächtige war am 1. Oktober 2024 am Pariser Flughafen Roissy festgenommen worden und befand sich seitdem in Auslieferungshaft. In Deutschland wird dem Mann der Handel mit Cannabis vorgeworfen.
Köln: 22-Jähriger soll Drogen verkauft haben
Nach seiner Auslieferung an Deutschland wurde der Mann von der Polizei in Begleitung durch Spezialeinheit in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Zuvor hatte ein Richter des Amtsgerichts dem 22-Jährigen seinen Haftbefehl verkündet.
Der 22-Jährige steht im Verdacht, der Kopf einer kriminellen Bande aus Köln zu sein. So soll er mit Cannabis gehandelt und mit Komplizen rund 700 Kilogramm des Rauschmittels in einer Lagerhülle in Hürth gebunkert haben. Rivalisierende Drogenhändler sollen rund 300 Kilogramm des Cannabis geraubt haben, woraufhin eine Spirale der Gewalt losgetreten wurde – in den folgenden Monaten kam es in Köln und anderen Teilen Nordrhein-Westfalens zu zahlreichen Explosionen, Schüssen und Geiselnahmen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Drogenkrieg in Köln: Weitere Männer in den Niederlanden verhaftet
Im Kontext der Ermittlungen erfolgten bereits mehrere Festnahmen im In- und Ausland, gegen vier Verdächtige wurde inzwischen Anklage erhoben. Erst am Dienstagmorgen hatten Kölner Ermittler mit Unterstützung niederländischer Behörden und Europol drei Gesuchte in den Niederlanden festgenommen, die sich an Delikten in dem Tatkomplex beteiligt haben sollen.
Bei der Pressekonferenz teilte der leitende Kriminaldirektor Michael Esser zudem mit, dass sich am Mittwoch ein weiterer Verdächtiger gestellt hat, nach dem die Behörden mit einem Haftbefehl suchten. Der 21-Jährige wurde demnach im Beisein seines Rechtsanwalts bei der Polizei vorstellig. Er ist dringend verdächtig, an der Lieferung und der Lagerung der Drogen in der Lagerhalle in Hürth beteiligt gewesen zu sein.
- Reporter vor Ort
- Eigene Recherche