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Rassismus-Vorwürfe um Lumumba: Kölner Weihnachtsmarkt reagiert


Rassismus-Vorwürfe
Lumumba-Verbot? Das sagen Betreiber auf Kölner Weihnachtsmärkten

Von t-online, shh

12.12.2024 - 13:16 UhrLesedauer: 2 Min.
Ein Glühwein- und Kakaostand auf einem Kölner Weihnachtsmarkt: An vielen Orten gibt es schon seit Jahren keinen Lumumba mehr zu kaufen.Vergrößern des Bildes
Ein Glühwein- und Kakaostand auf einem Kölner Weihnachtsmarkt: An vielen Orten gibt es schon seit Jahren keinen Lumumba mehr zu kaufen. (Quelle: IMAGO/Christoph Hardt)
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Deutschlandweit wird darüber diskutiert, ob der Kakao mit Schuss noch Lumumba heißen darf. In Köln verhalten sich die Weihnachtsmarktbetreiber eindeutig.

Die Debatte um die Umbenennung des beliebten Weihnachtsmarkt-Getränks Lumumba hat auch die Kölner Weihnachtsmärkte erreicht. Ausgelöst wurde die Debatte durch ein Schreiben eines Veranstalters in Frankfurt am Main, der den Standbetreibern aufgrund einer rassistischen Konnotation die Umbenennung in "Kakao mit Schuss" empfohlen hatte.

In Köln stellte sich die Frage für viele Standbetreiber überhaupt nicht. Denn auf den großen Weihnachtsmärkten am Dom, Heumarkt, Neumarkt und Rudolfplatz suchten Besucher bereits vor diesem Winter vergeblich nach Lumumba auf den Getränkelisten der einzelnen Stände.

Köln: Debatte um "rassistischen" Lumumba – so reagieren die Weihnachtsmärkte

"Bei uns auf dem Weihnachtsmarkt am Kölner Dom hieß Kakao mit Schuss noch nie Lumumba", erklärt Sprecherin Birgit Grothues auf Anfrage von t-online. Im nahegelegenen Adventsdorf im Domumfeld wurde der Lumumba dagegen zum Start noch verkauft, mittlerweile ist das Schild laut einem Bericht des "Express" überklebt.

Am Rudolfplatz erfolgte die Umbenennung bereits vor drei Jahren, als die Debatte um den Lumumba schon einmal aufkam. "Besagtes Getränk wird seit drei Jahren nicht mehr unter dem Namen verkauft. Es heißt seitdem Kakao mit Schuss", erklärte der Veranstalter des dortigen Nikolausdorfs auf Anfrage. Ähnlich sieht es bei den Weihnachtsmärkten am Heumarkt und auf dem Alter Markt aus.

Am Neumarkt haben die Betreiber in diesem Jahr reagiert. Der Lumumba heißt nun "Lumi", weil er so von vielen Gästen ohnehin schon genannt wurde. "Die Getränkekarten wurden entsprechend abgeändert", erklärten die Betreiber auf Anfrage von t-online.

Weihnachtsmärkte in Köln: Lumumba von Karten gestrichen

Die ursprüngliche Herkunft des Namens Lumumba für einen Kakao mit Schuss ist nicht abschließend geklärt. Kritiker monieren, dass damit der kongolesische Freiheitskämpfer und Ex-Präsident Patrice Lumumba verhöhnt würde. Er war nach Unruhen aus der Demokratischen Republik Kongo geflohen und wurde von politischen Gegnern durch einen Kopfschuss getötet.

Die Frankfurter Standbetreiber hatten trotz der ungeklärten Namensherkunft für das Getränkt eine Umbenennung empfohlen, "da es bei der etymologischen Herleitung des Begriffes eine Variante gibt, die rassistische Stereotype hervorrufen kann." In Norddeutschland wird das Getränk alternativ auch als "Tote Tante" bezeichnet.

Verwendete Quellen
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