Kölner Weidengasse Entscheidung im Streit um Holzkohlegrills gefallen
Der Streit um die Holzkohlegrills in der Kölner Weidengasse ist vorerst beigelegt. Ab 2025 dürfen Gastronomen ihre Grillgeräte unter strengen Emissionsauflagen weiterbetreiben.
Der jahrelange Streit um die Holzkohlegrills in der Kölner Weidengasse hat einen vorläufigen Abschluss gefunden. Nachdem die Stadt Köln im Juni 2024 den Betrieb der Grills untersagt hatte, dürfen die Gastronomen ihre traditionellen Kebab-Gerichte wieder auf Holzkohle zubereiten – allerdings unter strengen Auflagen. Der ausgehandelte Vergleich zwischen fünf Restaurantbetreibern und der Stadt Köln sieht vor, dass die Gastronomen Maßnahmen zur Reduktion von Geruchsemissionen um mindestens 90 Prozent bis spätestens April 2025 nachweisen müssen.
Grillverbot wegen Rauchbelästigung
Für viele Besucher ist die Weidengasse bekannt für ihre authentische kulinarische Vielfalt, geprägt von traditionell auf Holzkohle gegrillten Speisen. Doch nicht alle Anwohner teilten die Begeisterung. Beschwerden über Rauch- und Geruchsbelästigungen führten im Juni 2024 dazu, dass die Stadt Köln auf Grundlage des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG) den Betrieb der Grills untersagte.
Das Verwaltungsgericht Köln gab der Stadt in einem Urteil im Grundsatz recht, betonte aber, dass die Maßnahmen unverhältnismäßig seien. Da von den Grillgerüchen keine Gesundheitsgefährdung ausgeht, sei es ausreichend, die Geruchsemissionen technisch auf ein Minimum zu reduzieren. Bereits installierte Filteranlagen hätten laut Sachverständigengutachten bislang nicht optimal funktioniert, was auf fehlerhafte Wartung oder fehlende Komponenten zurückzuführen sei. Eine Verbesserung durch "Aufrüstung" sei jedoch möglich.
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Der Vergleich erlaubt den Weiterbetrieb der Grills, verpflichtet die fünf betroffenen Gastronomen in der Weidengasse jedoch, bis zum 30. April 2025 den vorgeschriebenen Emissionswert nachweislich zu erreichen
Diese Lösung wird unterschiedlich aufgenommen: Salih Dag, Inhaber des "Mangal"-Restaurants, ist einer der betroffenen Betreiber. Gegenüber dem "Express" sagte er: "Unsere Filteranlagen haben mich bereits über 30.000 Euro gekostet, und trotzdem heißt es, das sei nicht ausreichend. Jetzt sollen wir erneut investieren. Das wird uns bis zu 80.000 Euro kosten", beklagt Dag. Der Bürgerverein Eigelstein begrüßt den Vergleich dagegen. "Für diese Lösung hat sich der Bürgerverein seit mittlerweile acht Jahren sehr intensiv eingesetzt", schrieb der Verein auf Facebook.
- Pressemitteilung des Kölner Verwaltungsgerichts vom 10. Dezember 2024
- Artikel von t-online
- facebook.com: Beitrag vom Bürgerverein Eigelstein vom 9. Dezember 2024
- express.de: "Kölner Weidengasse. Klage gegen Holzkohle-Verbot beendet – Gastronom "extrem unglücklich" vom 10. Dezember 2024