Bahn nennt neue Details Güterzug-Unfall beeinträchtigt Bahnfahrer noch für Monate
Der schwere Güterzug-Unfall in Kerpen bei Köln verursacht nach wie vor Ausfälle und Verspätungen. Laut Deutscher Bahn bleibt das noch länger so.
Nach dem schweren Güterzug-Unfall auf der Bahnstrecke zwischen Köln und Aachen drohen noch bis Anfang 2025 Beeinträchtigungen für Bahnfahrer. Die Deutsche Bahn arbeitet derzeit daran, den entstandenen Schaden zu reparieren. Nach Begutachtung der Unfallstelle sei das Ausmaß deutlich größer als bisher angenommen.
Bis zum 23. Dezember will die Deutsche Bahn die wichtigsten Sanierungsarbeiten im Streckenabschnitt bei Kerpen fertigstellen. Dann könnten Fern- und Regionalverkehr den Bereich wieder nutzen, wenn auch mit verringerter Geschwindigkeit. Bis alles wieder normal läuft, könnte es aber Monate dauern.
Köln: Bahnverkehr nach Güterzug-Unfall monatelang beeinträchtigt
Rund 1.000 Meter an Gleisen müssen nach dem Güterzug-Unfall Mitte November komplett erneuert werden. Die größte Herausforderung stellen 1.800 Betonschwellen dar, die kurzfristig produziert und geliefert werden müssen. "Wir müssen dabei auch die Zeit für die Aushärtung des Betons einkalkulieren. Vorher ist kein Einbau möglich", sagt Reiner Krieger, Leiter des Betriebs im Netz Köln der DB InfraGO, in einer Pressemitteilung.
Im kommenden Jahr sollen dann weitere Arbeiten an den Oberleitungen durchgeführt werden, die Instandsetzungsarbeiten sollen erst im Februar abgeschlossen sein. Bis dahin müssen sich Fahrgäste auf Verzögerungen und Teilausfälle auf bestimmten Linien einstellen.
Güterzug-Unfall bei Kerpen: Deutsche Bahn nennt neue Details
Derzeit ist die Strecke zwischen Köln und Aachen noch für den Fernverkehr gesperrt. Züge zwischen der belgischen Hauptstadt Brüssel und Frankfurt am Main entfallen zwischen Köln und Aachen; ein Ersatzverkehr mit Bussen ist eingerichtet. Auch die ICE-Züge zwischen Aachen und Berlin entfallen im entsprechenden Streckenabschnitt. Betroffen sind auch Züge von Eurostar.
Der Regionalverkehr kann bereits seit Ende November wieder an Kerpen vorbeifahren, allerdings müssen die Regionalzüge der Linien RE1 und RE9 auf die S-Bahn-Gleise ausweichen. Sie fahren dadurch langsamer als üblich.
Heftiger Zugunfall zwischen Aachen und Köln – Hintergründe unklar
Die S-Bahn-Linien S12 und S19 Richtung Troisdorf enden und beginnen in Horrem. Vereinzelt enden und beginnen die Züge in Sindorf. Kurzfristig kann es zu Ausfällen auf dem kompletten Streckenabschnitt von Hennef (Sieg) nach Düren kommen. Zwischen Horrem und Düren besteht ein Schienenersatzverkehr.
Der Güterzug war am 22. November gegen 1.30 Uhr bei Kerpen auf einen stehenden Bauzug gefahren. Drei Menschen wurden verletzt, der Lokführer des Güterzugs schwer. Wie es zu dem Unfall kam, ist weiter unklar.