Initiative gegen sexualisierte Gewalt Vergewaltigungen am 11.11.: "Hohe Dunkelziffer"
Die Zahl der gemeldeten Sexualdelikte am 11.11. ist im Vergleich zu 2023 deutlich gestiegen. Die Initiative "Edelgard" geht von einer hohen Dunkelziffer aus.
Die Zahl der Sexualdelikte zum Sessionsstart am 11.11. ist gestiegen. Insgesamt wurden der Polizei in diesem Jahr 22 Fälle gemeldet, darunter sind sechs angezeigte Vergewaltigungen. Im Jahr 2023 war keine einzige Anzeige registriert worden. Doch "Edelgard", eine Initiative gegen sexualisierte Gewalt, geht dennoch von begangenen Straftaten aus.
Chiara Makowski ist Koordinatorin des Projekts. Im Gespräch mit t-online erklärt sie, dass die Initiative von einer hohen Dunkelziffer an Sexualdelikten ausgeht – auch am 11.11. des vergangenen Jahres. Dass in diesem Jahr mehr sexuelle Straftaten zur Anzeige gebracht wurden, erklärt sie sich wie folgt: "Das ist sicherlich von mehreren Faktoren abhängig: Sexualisierte Gewalt wird immer mehr zum besprechbaren Thema. Außerdem sind Betroffene sensibilisierter, sodass sie Gewalt, die ihnen angetan wird, schneller erkennen."
"Edelgard" war am 11.11. selbst mit einem mobilen Infoteam vor Ort unterwegs. "Unser Angebot wurde sehr gut angenommen. Viele kennen 'Edelgard' bereits", erklärt Makowski. Über die Zahl der Betroffenen, die sich an das Team gewandt haben, wollte sie sich nicht äußern. Stattdessen betont sie: "Die Verantwortung für Gewalt liegt niemals bei den betroffenen Personen. Es braucht ein Umdenken in der Gesellschaft, dass sexualisierte Gewalt nicht hinnehmbar ist".
- Gespräch mit Chiara Makowski, Koordinatorin der Initiative Edelgard