Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Film Festival Cologne So lief die Kölner Premiere der Hape-Kerkeling-Doku
Hape Kerkeling wird 60 Jahre alt, und das öffentlich-rechtliche Fernsehen würdigt ihn mit einem Dokumentarfilm. Bei der Kölner Premiere gibt er Einblicke in sein Leben.
Wenn es einen Komiker gibt, den jeder zumindest ein wenig lustig findet, dann ist das wohl Hape Kerkeling. Der wird 60 Jahre alt – und das öffentlich-rechtliche Fernsehen ehrt ihn mit einem Dokumentarfilm. Er trägt den Titel "Hape Kerkeling – Total normal" und wurde am Mittwochabend im Filmpalast beim Film Festival Cologne zum ersten Mal in Köln gezeigt. Kerkeling, der wieder in Köln lebt, war selbst vor Ort und nahm wie selbstverständlich auf einem Sitz mitten im Publikum Platz.
"Das ist eine unglaubliche Ehre, für die ich mich wahnsinnig bedanke. Ohne mein Publikum würde es diesen Dokumentarfilm vermutlich nicht geben", sagt er im Gespräch mit t-online. Nach zwei Spielfilmen über seine Jugend und seine Zeit auf dem Jakobsweg nun einen Dokumentarfilm über sich zu sehen, sei "ungewohnt". "Das muss ich erst mal verkraften, verdauen und verstehen." Mit der Präsentation seines Lebens könne er gut umgehen, "aber die Beurteilung überlasse ich den Zuschauern", sagt er.
Doku über Hape Kerkeling: Berühmte Weggefährten kommen zu Wort
Der Film beginnt mit einer der wenigen Originalaufnahmen aus seiner Kindheit, in der er sich als 13-Jähriger vor der Kamera als Hape Kerkeling vorstellt. Als Kind habe er Bundespräsident Gustav Heinemann im Fernsehen gesehen. "Da war ich fünf oder sechs und total fasziniert von dem Opa im Fernsehen, der so warme Worte an mich richtet – da war für mich klar: Ich will auch zum Fernsehen", sagt er.
Freundinnen und Weggefährten kommen zu Wort. Neben seiner besten Freundin Isabell Varell sprechen Campino, Otto Waalkes, Tahnee, Anke Engelke, Angelika Milster und Judy Winter – und Julius Weckauf, der den jungen Hans-Peter in "Der Junge muss an die frische Luft" spielte. Auch Günther Jauch äußert sich über Kerkeling, und er sitzt außerdem noch im Premierenpublikum.
Frühere Sendung "Total normal" Namensgeber für die Doku
Der echte Kerkeling nimmt die Zuschauer mit in die Stadt, in der er zwar nur zwei Jahre lebte, die ihm aber eine Menge bedeutet: Amsterdam. Von einem Boot in den Grachten berichtet er von seiner Ahnenforschung, die er intensiv betreibt. Vor 300 Jahren lebten die Vorfahren der Kerkelings – und zwar mütterlicherseits wie väterlicherseits – in der Stadt.
Der Film zeigt zwar wenige Ausschnitte aus seinen Jugendjahren, dafür greift er die Höhepunkte von Kerkelings Karriere auf, insbesondere aus der Sendung "Total normal", die dem Film seinen Namen gibt. Birgitt Reckmeyer, damals Redakteurin bei Radio Bremen, bekennt: "Wir durften machen, was wir wollten." Und das erklärt vielleicht, wie die legendären Sketche "Königin Beatrix" und "Hurz" zustande kamen.
"Total normal" – Ausstrahlung am 9. Dezember
Auch Kerkelings Homosexualität wird thematisiert. Dabei kommt auch Rosa von Praunheim zu Wort, der sie 1991 öffentlich machte. Ob Kerkeling ihm dies verziehen hat, bleibt offen, doch er bezeichnet das Outing ob der positiven Reaktionen danach als "Glücksfall". Wichtiger ist ihm, über seine erste große Liebe zu sprechen, die an Aids starb.
Der Film wird am 9. Dezember – seinem 60. Geburtstag – im Ersten gezeigt. Vorab bereitete er seinen Fans in Köln eine Überraschung: Bald schon soll es einen neuen Film mit Kerkelings Kultfigur Horst Schlämmer geben. Die große Bühne will er doch noch nicht ganz verlassen.
- Reporter vor Ort