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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Speed Dating für Hunde Beim Bark Date sucht Dino ein neues Zuhause
Beim Bark Date treffen sich pflegebedürftige Hunde und Interessierte auf einer Hundewiese. So sollen Tiere aus dem Tierschutz einfacher ein neues Zuhause finden.
Draghino ist erst acht Monate alt, hat aber schon ein hartes Leben hinter sich. Als kleiner Welpe wurde der Rüde auf der Straße gefunden und ins Tierheim gebracht. Heute lebt der Golden Retriever-Labrador-Mix in einer Pflegestelle bei Bonn und ist am Sonntagmittag mit neunundzwanzig anderen bisher nicht vermittelten Tieren auf der Hundewiese am Beethovenpark anzutreffen. Man hofft, dass "Dino", wie Pflegehundehalter Uwe Klotzowksi den Rüden nennt, hier ein neues Herrchen oder Frauchen findet.
Neben den dreißig Hunden sind bereits gut sechzig Hunde-interessierte Menschen im Park, die sich, teilweise noch zaghaft, den Hunden nähern. Bark-Date-Gründerin Lisa Williamson erklärt das Konzept des "Speed Datings für Hunde", wie sie es selbst nennt: "Beim Bark Date können Menschen ganz einfach und unkompliziert Hunde aus dem Tierschutz kennenlernen, die noch ein Zuhause suchen."
Hunde suchen ein Zuhause: 30 Hunde beim Bark Date in Köln
Bis zu 30 Hunde sind bei einem Bark Date dabei – so wie an diesem Sonntag in Köln. Alle Hunde tragen ein rotes Halstuch mit der Aufschrift "Adopt me". Interessierte können dann mit den Pflegestellen in Kontakt treten – und natürlich auch die Hunde schon einmal kennenlernen. Mit Leckerli und Streicheleinheiten. Dieser direkte Kontakt zwischen Mensch und Hund sei enorm wichtig, so Williamson.
Oft sehen die Hunde-Interessierten nur Bilder im Internet
Lisa Williamson, Bark Date Gründerin
"Oft sehen die Hunde-Interessierten nur Bilder von den Tieren im Internet", sagt sie. Das genüge allerdings nicht für einen Gesamteindruck. "Wir haben unter anderem die Erfahrung gemacht, dass Hunde mit schwarzem Fell über das Internet seltener vermittelt werden."
Das Konzept eines Bark Dates ist dabei denkbar einfach: Die Organisatoren sorgen dafür, dass Hunde aus dem Tierschutz und Interessenten unkompliziert zueinander gebracht werden. Ein Schild klärt Besucher und Besucherinnen über die wichtigsten Verhaltensregeln auf.
Nach einem ersten Kennenlernen dürfen Interessierte einen Informationsflyer zum Hund sowie Kontaktdaten zum Tierschutzverein mitnehmen. Vermittelt selbst wird am Nachmittag noch kein Hund, so Gründerin Williamson.
Vermittlungsquote von 40 bis 50 Prozent: So erfolgreich sind die Bark Dates
Allerdings hat man sehr gute Erfahrungen mit dem Konzept gesammelt. Bei den Bark Dates gebe es mittlerweile eine Vermittlungsquote von etwa 40 bis 50 Prozent. Auf die Idee sei sie gekommen, so die Gründerin, weil sie selbst einen Pflegehund hatte, aber es keine Plattform gab, auf der sie ihren Hund vorstellen konnte.
Also zog sie ihm eines Tages ein rotes Halstuch an und machte so auf ihrer Gassi-Runde auf ihren Hund aufmerksam. Als sie feststellte, dass es keine zentrale Austauschplattform in der Öffentlichkeit gab, gründete sie Bark Dates. Heute finden die Bark Dates in verschiedenen Städten statt und erfreuen sich großer Beliebtheit. Auch in einer Live-Fernsehsendung wurde das Projekt bereits vorgestellt.
In eben jener Fernsehsendung war auch Dino schon zu sehen. "Das hat ihn ein bisschen gestresst", sagt Pflegehundehalter Klotzowski. "Das merkt man auch heute noch ein wenig." Trotz der Aufregung ist Dino am Sonntagmittag sehr zutraulich – und aus der Ferne nähert sich schon ein älteres Paar dem jungen Rüden. Wer weiß: Vielleicht sind die beiden ja die zukünftigen Besitzer von Dino.
- Reporter vor Ort
